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07. October 2024

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Gründen als Grundlage für die weiteren Gründungen

Gründen als Grundlage für die weiteren Gründungen© economy_Erste ECAustria-Website mit CMS von derStandard.at

Vom Standard zum StartUp sowie Kommunikationsbedarf für Technologie und Forschung als Ausgangspunkt für die Gründung eines eigenen Internet-Mediums. Teil 3 der Jubiläumsserie nun anlässlich 25 Jahre Economy.

(Christian Czaak) Wie im letzten Serienteil anlässlich 30 Jahre Mediengeschäft und 25 Jahre economy angeführt, war mein Abgang als Marketingchef beim Standard mit einem Konsulentenvertrag verbunden und der unterstützte den Sprung in die unternehmerische Selbständigkeit sowohl inhaltlich wie finanziell. Gleichzeitig war es aber auch eine existenzielle Abhängigkeit und so war klar, dass es unternehmerisch möglichst rasch neue und eigene Projekte geben muss.

Eine Plattform für abstrakte und erklärungsbedürftige Themen
Naheliegender Ansatz dafür waren die langjährigen Kontakte zur IT-Branche, die etwa schon Gründung und Etablierung von derStandard.at ermöglichten. Ein zweiter Ansatz waren die Themen Bildung und Forschung, wo aus der Standard-Zeit von Projekten wie etwa Cyberschool ebenso langjährige Kontakte bestanden. Beide Branchen eint abstrakte und entsprechend erklärungsbedürftigen Themen und so entstand die Idee ein für beide Bereiche passendes mediales Kommunikationsprodukt zu entwickeln.

Langjährige Projektpartner bei Cyberschool waren die Bundesministerien für Bildung und Wirtschaft, seinerzeit geführt von Elisabeth Gehrer (Bildung/BMUKK) und Martin Bartenstein (Wirtschaft/BMWA) und die IT-Wirtschaft etwa mit Telekom Austria (TA), One oder Microsoft und IBM. Ich entwickle ein inhaltliches Konzept für eine internetbasierte Informations- und Serviceplattform und bereits Ende November 1999 startet economyaustria.at, kurz ECAustria.at.

Der Start von economyaustria.at als ausgelagerte ASP-Lösung über derStandard.at
Um einen aufwändigen Entwicklungsprozess zu vermeiden und sofort einen letztaktuellen Internet-Auftritt nutzen zu können, lagere ich das Projekt über eine ASP-Lösung (Application-Service-Providing, ein Bestandteil des heutigen Cloud-Computing) an den Online-Standard aus. Eigene CI, channels und Themen-Ressorts und ein feines Content-Management-System (CMS) gegen Bezahlung. Und für derStandard.at ist ECAustria.at das Referenzprojekt zur Etablierung eines neuen Geschäftsfeldes.

Es ist Anfang 2000, das Internet wird zunehmend ein Business-Thema und in der IT-Industrie zeigt sich der Bedarf nach einem die Internet-Plattform ergänzenden Veranstaltungsformat. Mit einem Konzept aus Plenum und anwendungsorientierten Arbeitskreisen hole ich weitere IT-Partner mit an Bord und mit dem Know-how aus rund 150 Veranstaltungen aus der Standard-Zeit starten wir eine österreichweite b2b-Veranstaltungsreihe. Das Konzept ist überaus erfolgreich, wir zählen auch in den Bundesländern jeweils über 300 Teilnehmer aus der ersten und zweiten Managementebene und quer durch alle Branchen.

Internet wird Business-to-Business-Thema und im Wirtschaftsministerium starten industrienahe Forschungsprogramme
Im Wirtschaftsministerium (BMWA) starten zu diesem Zeitpunkt mit sogenannten Kompetenz-Zentren neue FE-Programm-Linien (damals K-ind, heute COMET-Zentren) für Industrie und Mittelstand, um das immer noch junge Medium Internet auch betrieblich zu nutzen und damit auch das Thema Innovation stärker ins unternehmerische Bewusstsein zu rücken. Begleitender Ausgangspunkt war eine Studie der Abteilungen für Wirtschaftsinformatik an der Wiener WU und TU, wo rund zwei Drittel der befragten Unternehmen meinten, das Internet werde keine großen Auswirkungen auf die/ihre unternehmerischen Abläufe haben…

Mit Hannes Werthner und A Min Tjoa lerne ich die leitenden Uni-Professoren und Studienmacher kennen und gemeinsam definieren wir weitere relevante Themenbereiche, wo dann erstmals auch der Begriff E-Commerce fällt, der Handel über das Internet. Die beiden Experten liefern ab da neue internationale Trends und Studien für Web-Portal wie Veranstaltungen und das zieht noch mehr User, Veranstaltungsbesucher und auch IT-Partner an. Werthner und Tjoa werden im Rahmen der k-ind Programmlinie des BMWA die Chefs des ersten FE-Zentrums für E-Commerce, das EC3 im Tech Gate und so lerne ich Ende 2000 dann mit Peter Kowalski den (u.a.) die FE-Programmlinien leitenden Beamten im Wirtschaftsministerium kennen. Der Zufall will es, dass das Bartenstein-Ressort als Unterstützung für die diversen FE-Programmlinien eine webbasierte Info- und Service-Plattform starten möchte, die dafür engagierten PR-Agenturen das aber nicht umsetzen können.

Alle relevanten IT-Firmen, FE-Zentren und Institutionen und der Staatspreis für Multimedia und E-Business als weitere Aufgabe
Ich stelle ECAustria mit den Partnern aus IT und Medien vor und wir einigen uns rasch auf eine Erweiterung von Website und Veranstaltungen mit den FE-Themen. Mit dem BMWA im Rücken hole ich nun auch alle relevanten FE-Zentren und FE-Institutionen als mitfinanzierende und inhaltsbringende Partner mit an Bord. Parallel betraut mich das BMWA mit Konzeption und Marketing für den Staatspreis für Multimedia und E-Business und die hier auch involvierte Wirtschaftskammer Österreich mit Konzept und Umsetzung für Marketing & PR für den parallel neu startenden E-Business-Day.

Mit Ende 2001 sind bei Economyaustria neben allen größeren IT- und Telekom-Firmen dann auch alle anwendungsorientierten FE-Zentren wie EC3, evolaris (Graz), KERP (Graz), ALPs (Innsbruck), Softwarepark Hagenberg (inkl. seiner Ausgründungen wie etwa RISc), CURE („Usability“ in Wien/Sbg), Seibersdorf, Salzburg Research, div. FHs oder das IMBA (Wien) und dazu das Wirtschafts- und Bildungs- bzw. Wissenschaftsministerium, Akademie der Wissenschaften, BIT (damaliges Büro für internat. Technologiekooperationen), FWF (Grundlagenforschung), FFF (damaliger Forschungs-Förderungs-Fond für angewandte FE, heutige FFG), IV, WKÖ, Steirische und Wiener Wirtschaftsförderung, die Bürges (noch mit Helmut Dorn), das RIZ-NÖ, Eco-Plus NÖ oder die OÖTM GmbH Partner.

Economyaustria hat 25.000 Abonnenten und wird aus 162 europäischen Initiativen als europaweites Vorzeigeprojekt nominiert
Mit den neuen Inhalten, der Strahlkraft von FE-Größen wie Bruno Buchberger (Gründer Softwarepark Hagenberg), Josef Penninger (IMBA), Alois („Mr. Wearables“) Ferscha, Hannes Werthner, A Min Tjoa & Co. und der vereinten Marketing-Power sprechen wir nun über Website und Veranstaltungen und Direct-Marketing und Werbeanzeigen im Standard neben den betrieblichen Entscheidern auch die gesamte Community aus Lehre (UNIs, FHs) sowie FE an und dazu auch die standort-politischen Entscheidungsträger in Bund und Land. Der Informationsbedarf ist so stark, dass wir 2002 mit eigenen „Business-Breakfasts“ eine zusätzliche (bezahlte) Veranstaltungsreihe umsetzen. Ende 2002 abonnieren dann bereits rund 25.000 Personen den wöchentlichen ECAustria-Newsletter.

Das Wirtschaftsministerium reicht die Plattform bei einem Wettbewerb der EU zum Thema „Transfer & Awareness von FE und Innovation in Richtung Industrie und KMU ein - und wir werden aus 162 eingereichten Projekten prämiert und als europaweites Vorzeigeprojekt ausgewählt. Neben Website und Veranstaltungen läuft zu diesem Zeitpunkt auch eine Medienkooperation mit der Tageszeitung Standard, wo es aber „nur“ um IT-Themen geht. Mit den angeführten FE- und Standortpartnern wird diese Kooperation ausgeweitet und mit Frühjahr 2003 erscheint wöchentlich das Der Standard Forschung-Special. Nochmals eine nachhaltige Neugründung für den Standard, das FE-Special erscheint bis zum heutigen Tag.

Die Gründung der ITnT-Messe und der 1000 m2 große ECAustria-Technologiepark mit 24 hochkarätig besetzte Podiumsdiskussionen in vier Tagen und über 5000 Besuchern
Im Jahre 2004 folgt der nächste Schritt der Innovations-Gründungen mit einer großen Messe-Veranstaltung. Gemeinsam mit Reed als die damaligen neuen Miteigentümer und operativen Betreiber der Wiener Messe und mit dem Fachmagazin Computerwelt (Manfred Weiss) und den wichtigsten IT-Partnern von ECAustria wird die ITnT als neue b2b-Messe aus der Taufe gehoben. Ich konzipiere und verantworte einen 1.000m2 (!) großen Technologiepark, wo wir die Themen Business-IT und angewandte Forschung & Innovation aus einer praxisorientierten Anwendersicht präsentieren.

Ein zentraler Bestandteil neben klassischen Messe-Ständen sind wieder moderierte Publikumsveranstaltungen. Über den Messe-Zeitraum von vier Tagen diskutieren bei 24 (!) Einheiten 120 Manager und leitende Forscher aus IT-Industrie, Bildung & Wissenschaft und FE-Politik. Der Technologiepark wird (über Anmeldung) von über 5.000 Besuchern und Führungskräften besucht und bestens beurteilt. Die ausstellenden FE-Zentren und IT-Companies sind mit ihren „Leads“ ebenso zufrieden, wie Reed mit der neuen Messe an sich. Die ITnT findet mit diesem Konzept auch die nächsten Jahre statt.

30.000 namentlich bekannte Entscheider untermauern Traum eines eigenen Print-Produkts
Anfang 2005 gibt es also Economyaustria.at als Info- und Veranstaltungsplattform, den Internet-Schulwettbewerb Cyberschool, den Staatspreis für Multimedia & E-Business als allesamt österreichweite Projekte und es gibt die Messe ITnT im Großraum Wien. Der Adressbestand der ECAustria-Community ist auf über 30.000 Personen angewachsen, überwiegend Entscheidungsträger der 1. und 2. Management-Ebene aus Industrie und Mittelstand, aus den FE- & Bildungs-Institutionen sowie leitende Forscher, Studenten und Schüler.

Und das ist dann die rationale Basis, als 2005 ein alter Traum mehr und mehr an Gestalt annimmt: die Gründung eines eigenen Printprodukts. Mehr dazu im vierten Teil der Jubiläumsserie am 26. Jänner 2024.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.01.2024