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28. März 2024

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Die verstärkte Nachhaltigkeit

Die verstärkte Nachhaltigkeit© KBC

Große ökologische Herausforderungen bringen umfangreiche neue Anforderungen an die Digitalisierung. Ein Expertenkommentar von Christian Wenner, VP Strategy and Portfoliomanagement bei K-Businesscom.

Nachhaltigkeit und Resilienz sind zwei neue Themen im Anforderungsprofil der digitalen Transformation. Der Kerngedanke dieser „Twin Transition“ beinhaltet, dass es enorme und weitgehend ungenutzte Chancen gibt, wie Digitalisierung und Datenwirtschaft mit Nachhaltigkeitszielen kombiniert und für mehr Effizienz und Produktivität in einer grüneren Zukunft vorangetrieben werden können.

Diese parallele Stoßrichtung hat sich auch in Wissenschaft und Politik als eines der Fundamente der Klimaziele von UN und EU etabliert. Gemäß einer Studie des Weltwirtschaftsforums können digitale Lösungen die globalen Treibhausemissionen um bis zu 20 Prozent verringern. Laut deutschem Bitkom-Verband können allein durch digitale Technologien über 40 Prozent der deutschen Klimaziele erreicht werden. Fast die Hälfte dieser Einsparungen betreffen allein den Produktionsbereich, ein wichtiges Handlungsfeld auch für uns als K-Businesscom.

Die 3D der Tripel Transition
Die krisengezeichneten Entwicklungen der letzten Jahre beschleunigen nun einen weiteren Trend. Deglobalisierung bzw. Turbulenzen rund um globale Lieferprobleme und zu starken Abhängigkeiten beim Thema Energie bringen eine Renaissance der Regionalität. Es liegt auch an uns, Chancen zu identifizieren und nutzen. Der nächste Schritt nach der Twin-Transition ist dabei schon definiert. Die Tripel Transition, bestehend aus Digitalisierung und Decarbonisierung und Deglobalisierung.

Gemeinsamkeiten wie ein bewusster Umgang mit Rohstoffen, Kreislaufwirtschaft und die effiziente Nutzung und autarke Erzeugung von Energie sind hier der Fokus. Beispiele mit Digitalisierung die „Grüne Zukunft“ zu erreichen und auch die Herausforderungen der Deglobalisierung in Chancen zu verwandeln, gibt es genügend. Sie reichen von digitalen Zwillingen, über AI/KI und Machine Learning, Automatisierung und Robotik, Augmented & Virtual Reality, bis hin zu Cloud und Big Data Analytics.

Die Produktion der Zukunft
Auch im Forschungsprojekt "Produktion der Zukunft" arbeiten 15 österreichische Unternehmen an neuen Technologien für eine ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Die K-Businesscom Tochter Workheld ist hier als Softwarepartner der Industrie aktiv. Das Projekt adressiert Fragen wie: Welche Investitionen erzeugen den höchsten Mehrwert im Sinne einer verbesserten Nachhaltigkeit? Wie kann Nachhaltigkeit gemessen werden? Oder wie passiert optimaler Wissenstransfer für eine nachhaltigere Produktion?

Final soll die Nachhaltigkeit in Produktionen auf drei Ebenen gesteigert werden: Tracking und Kreislaufwirtschaft und Wiederverwertbarkeit sollen den Materialeinsatz verringern. Eine intelligente Arbeitsteilung und Interaktion zwischen Menschen und Technik soll das Arbeitsumfeld optimieren. Und dann sollen Daten für fundierte Entscheidungen gesammelt werden, um eine prozess- und betriebsübergreifende Optimierung zu ermöglichen. Intelligente Systeme sollen nachhaltige wie wettbewerbsfähige Fertigungen in Österreich gewährleisten. Produktionsbetriebe sollen transparent sehen können, wo CO2 Ausstoß entsteht und Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Produktion bekommen.

Links

Christian Wenner, Economy Ausgabe Webartikel, 11.04.2023