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26. Juni 2024

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Unterschätzte Branche

Unterschätzte Branche

Weltweit arbeiten 30 Millionen Menschen in der Kultur- und Kreativbranche – Asien liegt vorne, Nordamerika nur auf Rang drei.

Broadway, Hollywood und Disney zum Trotz: Nordamerika liegt laut einer Studie der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY in der Kultur- und Kreativindustrie nur auf dem dritten Platz hinter Asien und Europa. In Asien wird ein Drittel der gesamten Umsätze in dem Bereich weltweit erzielt (743 Milliarden US-Dollar). Mehr als vier von zehn Beschäftigten in dieser Branche arbeiten in Asien (12,7 Millionen Jobs).

Bildende Kunst und Musikbranche als größte Arbeitgeber
Die Kultur- und Kreativindustrie beschäftigt (KKI) 29,5 Millionen Menschen, der Gesamtumsatz der Branche liegt bei 2,25 Billionen US-Dollar. Die größten Umsatzträger sind TV, bildende Künste – zu denen auch die Museen zählen –, sowie Zeitungen und Magazine. Die größten Arbeitgeber sind die bildenden Künste (6,73 Millionen Beschäftigte), gefolgt von der Musikbranche (3,98 Millionen) und der Buchbranche (3,67 Millionen).
In Europa werden 709 Milliarden US-Dollar umgesetzt, davon 143,7 Milliarden US-Dollar in der Werbewirtschaft. Das entspricht etwa der Hälfte aller Umsätze in der Werbung weltweit. Die meisten der europaweit 7,7 Millionen Beschäftigten arbeiten dagegen in der Musikbranche (knapp 1,3 Millionen).

TV ist König
In Nordamerika (USA und Kanada) wird der mit Abstand größte Anteil der Umsätze in der TV-Branche gemacht. Von 620 Milliarden US-Dollar gesamt entfallen 181,6 Milliarden US-Dollar auf diesen Bereich – und das bei gerade einmal 313.000 Jobs.
„Die Kultur- und Kreativbranche wird oft immer noch unterschätzt – sie trägt aber einen enormen Anteil zur weltweiten Wirtschaftsleistung bei. Sie generiert weltweit bereits mehr Umsätze als die Telekommunikationsbranche und beschäftigt mehr Menschen als die Automobilindustrie“, kommentiert Helmut Maukner, EY Österreich, die Zahlen.

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red/stem/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.12.2015