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25. April 2024

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Solide Grundlage gefragt

Solide Grundlage gefragtBilderbox.com

Durch Infrastruktur-Mängel verliert Österreich 36 Milliarden Euro.

Österreichs Wirtschaft könnte mit einer gut ausgebauten Infrastruktur deutlich produktiver sein und heuer eine um gut 36 Milliarden Euro höhere Wertschöpfung erzielen – das hat eine Modellrechnung für den FBA Infrastrukturreport ergeben, der beim Infrastruktursymposium Future Business Austria präsentiert wurde.
In einer für den Report durchgeführten Umfrage erklärten zwei Drittel der befragten Manager, keine Infrastruktur-Gesamtstrategie in Österreich erkennen zu können. Markt- und Meinungsforscher Peter Hajek befragte 240 Manager österreichischer Unternehmen. Ergänzend wurden rund 100 Interviews mit österreichischen Experten aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung geführt.
Nach gut ausgebildeten Mitarbeitern (70 Prozent) und Innovation (50 Prozent) ist eine gute Infrastruktur (44 Prozent) den Managern zufolge der wichtigste Standortfaktor – noch vor niedrigen Steuern (36 Prozent). Ob Österreich ein ausgesprochen innovationsfreundlicher Standort sei, war eine der gestellten Fragen. „Eher nein“, meinen 69 Prozent der Befragten. Vor zwei Jahren hatten noch 56 Prozent diese Frage bejaht.

Rückschlag bei Forschung und Innovation
Vor allem gute Verkehrsverbindungen sowie Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) stufen die Wirtschaftstreibenden als wichtig ein. Mit dem Straßennetz sind sie auffallend zufrieden, obwohl Österreich hier an Terrain verloren habe. Die Zufriedenheit mit der IKT ist gesunken, auch Schiene, Schifffahrt und Luftfahrt werden sehr kritisch gesehen. Allerdings sind die Manager mit der Bahn wieder deutlich zufriedener als zuletzt.
Die Frage, ob Österreich ein gefragter Standort im Bereich Forschung und Innovation ist, bejahen 45 Prozent der befragten Manager, 47 Prozent sind gegenteiliger Meinung. „Die positive Bewertung hat im Zeitvergleich abgenommen“, sagte David Ungar-Klein, Herausgeber des FBA Infrastrukturreport. „Hier schlägt sich die generell pessimistische Einschätzung zum Wirtschaftsstandort nieder.“
Am besten würden Innovationen in Niederösterreich, der Steiermark, Oberösterreich, Salzburg und Wien gefördert – Schlusslicht ist Kärnten. Geht es um die Zufriedenheit mit dem Infrastrukturausbau, liegt Wien an der Spitze, gefolgt von Oberösterreich, Niederösterreich und Salzburg. Am unteren Ende der Rangliste liegt das Burgenland, nur wenig besser schneidet Kärnten ab. „Generell hat die Zufriedenheit mit dem Infrastrukturausbau in allen Bundesländern abgenommen, besonders stark in Wien“, sagte Ungar-Klein.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2015