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08. Mai 2024

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Niederösterreichs Breitband-Offensive EU-weites Vorzeigemodell

Niederösterreichs Breitband-Offensive EU-weites VorzeigemodellNOe Landeschef Erwin Pröll mit Chefs von Telekom Austria und EVN. (c) Land NÖ/Peiffer

Das Land Niederösterreich hat für seine flächendeckende Breitband-Offensive neue private Partner gefunden.

In Zusammenarbeit mit der Telekom Austria (TA) und der Energie-Versorgung-Niederösterreich (EVN)-Tochter Kabel Plus soll bis 2030 Glasfaser-Internet für alle Haushalte und Betriebe in Niederösterreich zur Verfügung gestellt und dabei in Summe mehr als eine Mrd. Euro investiert werden.
Das Kooperations-Modell sieht vor das Glasfaser-Netz in enger Abstimmung der Partner zu errichteten. Dort, wo die privaten Anbieter das Netz nicht bauen, „dort baut die öffentliche Hand in Form der NÖ Glasfaserinfrastrukturgesellschaft (nöGIG) und vermietet dann das Netz an die privaten Unternehmen“, erläutert Niederösterreichs Landeschef Erwin Pröll.
Bereits bis Ende nächsten Jahres werden 150 Millionen Euro in den Ausbau des blau-gelben Breitbandnetzes fließen. Seit dem Vorjahr errichtet die nöGIG in den vier Testregionen Stadt-Land Gmünd, Thayarunde, Triestingtal und Ybbstal moderne Glasfaser-Infrastruktur. Alle vier Projekte sollen heuer noch abgeschlossen werden.

EU-weite Vorreiterrolle für Niederösterreich
„Wir werden im Rahmen dieses Abkommens auch weiterhin unseren Fokus auf die peripheren Regionen des Landes legen und nehmen damit unsere regionalpolitische Verantwortung wahr“, betont der Landeshauptmann. Die Breitband-Kommunikationsmöglichkeit ist für Pröll „unverzichtbare Basis für Innovationen und Wirtschaftswachstum und ein Standortfaktor, der nur mit den Bereichen Verkehr und Energie/Strom vergleichbar ist.“
Stolz ist Niederösterreichs Landeshauptmann auch auf die mit dieser Kooperationsform verbundene EU-weite Vorreiterrolle. Das blau-gelbe Modell wurde von der EU-Kommission und der Weltbank unter die Top-15 der aktuellen Breitband-Projekte gereiht. Novum ist dabei vor allem auch die Anwendung eines neu entwickelten digitalen Aufgrabungsverzeichnisses, das für mehr Effizienz sorgen soll.

Richtungsweisende Innovation
„Das ist eine richtungweisende Innovation“, betont auch Telekom-Chef Hannes Ametsreiter. Obwohl jeder der Partner weiterhin seine eigenen Ziele verfolgt, werde es eine optimale Koordination und deutlich weniger Streuverluste geben. Die Telekom Austria biete derzeit rund 524.000 Haushalten in Niederösterreich Breitband-Kommunikation an. Bis Ende 2016 sollen weitere 150.000 Anschlüsse dazukommen. „Damit hätten wir rund 80 Prozent der Bevölkerung in Niederösterreich abgedeckt“, so Ametsreiter.
Die EVN investiere in Niederösterreich gerade eine Milliarde Euro in die Wasserversorgung, in die Strom-Infrastruktur, aber auch in den Ausbau der Internet-Versorgung über das Tochter-Unternehmen kabelplus, erklärt EVN-Vorstandsdirektor Peter Layr. kabelplus biete derzeit rund 400.000 Haushalten die Möglichkeit, Breitband-Internet zu nutzen. Auch hier werde es in den nächsten Jahren zu einer deutlichen Erweiterung kommen.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe 999999, 24.07.2015