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06. Mai 2024

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Digitaler Binnenmarkt soll Innovationsstandort Europa stärken

Digitaler Binnenmarkt soll Innovationsstandort Europa stärkenpiqs.de/Luis Argerich

Einheitlicher digitaler EU-Binnenmarkt wäre größer als jener der USA mit Potenzial für Start-ups und Innovationen aus Österreich.

"Die Realisierung des einheitlichen digitalen Binnenmarktes ist ein entscheidendes Zukunftsprojekt für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Europa, auch um im weltweiten Technologie-Match zwischen China und Amerika mitspielen zu können und unser Potential voll auszuschöpfen,“ so Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner anlässlich der von der EU präsentierten „Digital Single Market-Strategie“.

Enormer Wandel
Die neue EU-Strategie adressiert die zentralen Herausforderungen für einen gemeinsamen, sicheren, vertrauensvollen und dynamischen digitalen europäischen Binnenmarkt. "Der digitale Wandel durchdringt alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche. Da hilft uns nur ein großer Wurf und nicht 28 Einzellösungen", ergänzt Staatssekretär Harald Mahrer.

Europaweite Dynamik
Mahrer ortet zudem ein Ende des rein nationalstaatlichen Denkens im Digitalbereich. "Die Kommission unter Präsident Juncker hat die Realisierung des digitalen Binnenmarktes zu einer der Top-Prioritäten dieser Legislaturperiode gemacht, entsprechend gewinnt die Debatte auch bei anderen Mitgliedsstaaten an Dynamik,“ so der Staatssekretär.

415 Mrd. Euro als Prognose
Ein harmonisierter digitaler Markt könnte laut Schätzungen der Europäischen Kommission bis zu 415 Milliarden Euro an zusätzlichem BIP-Wachstum schaffen und enorme Zuwächse bei neuen Arbeitsplätzen. Aktuell setzt sich der digitale Markt in Europa zu 57 Prozent aus US-Online-Services, zu 39 Prozent aus nationalen Online-Services und nur zu vier Prozent aus grenzüberschreitenden europäischen Online-Services zusammen.

Regulatorische Hürden
"Ohne regulatorische Hürden in Europa, wäre unser digitaler Markt größer als jener der USA. Damit hätten etwa unsere innovativen Startups auf einen Schlag Zugang zu mehr als 500 Millionen Kunden. Gerade Österreich als exportorientierte Volkswirtschaft, könnte besonders vom digitalen Binnenmarkt profitieren,“ erläutert Mitterlehner. Zudem könne damit das Potenzial digitaler Innovationen, etwa auch in Bezug auf Industrie 4.0, voll ausgeschöpft werden.

Grundrecht auf Datensouveränität
Staatssekretär Harald Mahrer regt auch einen Gleichklang zwischen digitalen und analogen Binnenmarkt an. Dabei geht es unter anderem um besseren Zugang zu digitalen Gütern und Dienstleistungen indem der grenzüberschreitende Handel erleichtert wird. "Ebenfalls wichtig ist, dass wir europaweit einheitliche und ausgewogene Standards für den persönlichen Datenschutz schaffen. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Grundrecht auf Datensouveränität", betont Mahrer.

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red, Economy Ausgabe 999999, 08.05.2015