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15. Juni 2024

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Bimodale IT: Agilität und Stabilität muss kein Gegensatz sein

Bimodale IT: Agilität und Stabilität muss kein Gegensatz seinKapsch

Erst vor kurzem noch sahen sich Unternehmen mit dem Thema „Consumerization und Bring your own Device“ als große Herausforderung konfrontiert. Durch die hohe Durchdringung bei Endanwendern mit Smartphones und Tablets, stieg auch der von den Mitarbeitern ausgehende Druck diese am Arbeitsplatz zum Einsatz zu bringen.

Ein Expertenkommentar von Florian Schodritz, verantwortlich für Business Development & Consulting bei Kapsch BusinessCom. Haben Unternehmen technische aber auch prozessorientierte Hürden überwunden um dies zu ermöglichen, stehen sie sodann auf der nächsten Evolutionsstufe. Hier müssen folglich Systeme und Anwendungen, angepasst an aktuelle Geschäftsfälle oder Prozesse, auch mobil und nutzungszentriert zur Verfügung gestellt werden.
Dies gilt vor allem für die Anforderung wenn Daten aus unterschiedlichen Quellen wie etwa ERP/CRM Systemen oder sonstigen Datenbanken benötigt werden. Hier entsteht dann oftmals eine Diskrepanz zwischen raschem Einsatz der neuen Lösung und der Wahrung von IT Standards. Änderungen oder Erweiterungen an Kernapplikationen erfordern aber zumeist das sorgfältige und zeitintensive Design von Schnittstellen, die strikte Einhaltung der IT-Standards sowie umfangreiche Implementierungs- und Testzyklen.

Anpassung der Prozesse
Die Herausforderung für IT Abteilungen ist somit einerseits agil auf Anforderungen aus dem Business reagieren zu können und dabei solide Strukturen und Systemarchitekturen nicht zu unterwandern. Und umgekehrt sollen stabile Einheiten jene die eine hohe Agilität erfordern nicht in ihrem Handeln behindern. Dies erfordert eine sogenannte „Bimodale IT“. Um diese Bimodalität im eigenen Unternehmen zu ermöglichen sind Anpassungen an Prozessen und Vorgehensmodellen notwendig.
Ein entscheidender Erfolgsfaktor für den „Bimodalen Ansatz“ liegt vor allem in der Veränderung des bisherigen Entwicklungsprozesses. Während Fachbereiche üblicherweise im Entwicklungszyklus nur bei der Formulierung der Anforderungen oder im späteren Verlauf beim Testen und Abnahmen eine tragende Rolle einnehmen, werden hier die benötigten Datenmodelle und Funktionalitäten nun hauptsächlich und bereits funktionsfähig am Ort der höchsten Expertise entwickelt – nämlich im Fachbereich selbst.

Links

Florian Schodritz, Economy Ausgabe 999999, 08.06.2015