Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

19. Mai 2024

Search form

Search form

Sicherheitsleck Herzschrittmacher

Sicherheitsleck Herzschrittmacherpiqs.de/louise

Herzschrittmacher werden für Netzattacken immer anfälliger. Linzer Forscher wollen sie vor Hackern schützen.

Herzschrittmacher sind kleine, in den Körper implantierte Computer. Diese Geräte leisten immer mehr, werden in Netzwerke eingebunden und kommunizieren mit anderen Geräten. Damit werden sie aber auch anfälliger für Sicherheitsprobleme. Forscher am Institut für Wirtschaftsinformatik der Linzer Johannes Kepler Universität (JKU) arbeiten nun daran, Herzschrittmacher vor Hackern zu schützen.
In der amerikanischen TV-Serie „Homeland“ wird ein Vizepräsident durch einen gehackten Herzschrittmacher ermordet. Dass in der Realität Patienten bereits zu Schaden gekommen wären, sei nicht bekannt, so JKU-Professor Johannes Sametinger. „Dass medizinische Geräte heutzutage unzureichend vor Angriffen von außen geschützt sind, wurde von Security-Experten aber vielfach gezeigt.“

Schwachstellen und Schutzmaßnahmen

Sametinger hat während eines Aufenthalts an der University of Arizona in den USA mit US-Kollegen die speziellen Herausforderungen für sichere medizinische Geräte erarbeitet. Darauf aufbauend sollen sogenannte Security Scores eingeführt werden. „Dabei bewerten wir, wie schützenswert Daten sind, die auf einem Gerät verarbeitet werden, welche Wirkung ein Gerät auf Patienten haben kann und wie exponiert es ist.“ Daraus kann man den nötigen Security-Aufwand ableiten, Schwachstellen ausmachen und Schutzmaßnahmen einleiten.
Auf die Arbeit gab es bereits wissenschaftliche Resonanz: Die ersten Ergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Communications of the ACM“ vorgestellt und für den Best Paper Award nominiert.

Links

APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 29.03.2016