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27. April 2024

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Lückenschluss

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Der Gang von der Lehre an die Hochschule ist noch immer ein Minderheitenprogramm. Die Wirtschaftskammer will die Hürden auf diesem Weg niederreißen.

Das österreichischen Bildungssystem leidet an mangelnder Durchlässigkeit von der Berufsausbildung – etwa der Lehre – zur Hochschulbildung. Die Berufsakademien haben ab 2014 diese Lücke teilweise geschlossen. Die Wirtschaftskammer (WKÖ) will nun die Lehrgänge weiter ausbauen.
Michael Heritsch, Geschäftsführer der Fachhochschule Wien (FHWien) der Wirtschaftskammer ortet eine „Riesenproblem“: Die Lehre sei zwar „sehr angesehen“, auf dem Weg zu einer Zusatzqualifizierung an Hochschulen gebe es „noch immer verschiedene Hürden“. Die Möglichkeit des Einstiegs nach Absolvieren der Berufsreifeprüfung habe sich leider als "Minderheitenprogramm" herausgestellt, wie es Heritsch ausdrückt.

Niedrige Eingangsschwelle
Voraussetzung für die Teilnahme an den im Herbst 2014 mit zwei Lehrgängen im Bereich Handel gestarteten Berufsakademien sind daher lediglich eine abgeschlossene Berufsausbildung, einschlägige längere Berufserfahrung und ein Aufnahmegespräch. Das Angebot richtet sich vor allem an Lehrabsolventen. Geboten werden beispielsweise der zweisemestrige Lehrgang „Akademischer Handelsmanager“ und der viersemestrige „Master of Science (MSc) Handelsmanagement“. Die Kosten für beide Ausbildung-Jahre beliefe sich auf rund 12.000 Euro.
Die Kurse der Berufsakademien werden von der FHWien in Kooperation mit dem Wirtschaftsförderungsinstitut (WIFI) ausgerichtet. Derzeit befinden sich etwa 950 Teilnehmer in den Kursen. Die WKÖ geht von jährlich rund 6.000 bis 8.000 Interessenten aus und will die Kurse daher weiter ausbauen.
Laut einer Studie besuchen viele Teilnehmer die Kurse im Hinblick auf eine etwaige Selbstständigkeit oder Betriebsübernahme. Die meisten sind Vollzeit berufstätig, viele werden von ihren Arbeitgebern unterstützt. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hat einen Lehrabschluss, die anderen Inskribenten haben zumeist eine berufsbildende mittlere oder höhere Schule abgeschlossen.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 18.12.2015