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30. April 2024

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Hoffnungsmarkt Bildung

Hoffnungsmarkt Bildung© Bilderbox.com

Im eigenen Land hat unser Bildungssystem nicht immer die beste Nachrede, auf dem internationalen Bildungsmarkt hat Österreich aber einiges zu bieten.

Bildungsexport wird im angloamerikanischen Raum oder in Australien als wichtiger Wirtschaftsfaktor gesehen. Dort setzt man auf die Anwerbung internationaler Studenten – die meist hohe Studiengebühren zahlen. In der Aufstellung der meistexportierten Güter und Dienstleistungen Australiens scheint in den Jahren 2014/2015 Bildung hinter Eisen und Kohle sogar an dritter Stelle auf.
Mit ungefähr 25 Prozent ausländischer Studenten an öffentlichen Unis ist das auch in Österreich ein bedeutsamer Faktor, wodurch „beträchtliche Bruttowertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte“ generiert werden. Das zeigt eine Studie des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) aus 2014. Bleiben die Absolventen nach dem Abschluss im Gastland und arbeiten dort, steigen die Effekte weiter.

Erfolgsmodell Lehrlingsausbildung
Viel Interesse im Ausland zieht das heimische Modell der dualen Lehrlingsausbildung auf sich. So möchte etwa Serbien Lehrlinge dem heimischen Vorbild folgen; in Kroatien, Malta und Moldawien wurde das mit österreichischer Unterstützung bereits umgesetzt. In kleinerem Rahmen führen auch österreichische Unternehmen das System in ihren ausländischen Niederlassungen ein, etwa in Shanghai, Rumänien und der Slowakei.
Mit dem Export von Bildungsangeboten befassten sich bisher vor allem heimische Privatuniversitäten und Fachhochschulen. Die IMC Fachhochschule Krems etwa unterhält neun Programme, bei denen Studierende zum Beispiel in Vietnam, China oder Serbien nach Curricula der IMC ausgebildet werden.

Campus Dubai
Mit der Modul University Vienna wird im Herbst die erste heimische Privatuni einen auf 500 Studenten ausgelegten Auslands-Campus in Dubai eröffnen. Im Gegensatz zur Schweiz oder den Niederlanden gibt es hierzulande laut Andreas Schweighofer, Modul University, keine entsprechende Tradition. Mit der Einführung von privat geführten Fachhochschulen oder Unis habe sich aber ein Trend in diese Richtung entwickelt.
Die öffentlichen Unis seien dagegen weniger an dieser Form des Exports interessiert, dafür aber umso mehr in internationalen Forschungskooperationen aktiv.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.05.2016