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27. Juni 2024

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Where I want to go

Where I want to goLeopold Museum

Tracey Emin im Wiener Leopold Museum.

Das Wiener Leopold Museum präsentiert erstmals eine umfassende Ausstellung mit mehr als 80 Werken der 1963 geborenen britischen Künstlerin Tracey Emin. Emin ist eine der Leitfiguren der „Young British Artists“ und wird als „Superstar und Enfant Terrible der zeitgenössischen Kunst“ bezeichnet.

Dialog mit Egon Schiele
In der vom 24. April bis 14. September laufenden Ausstellung lässt sich Emin auf einen spannenden künstlerischen Dialog ein, indem sie neben eigenen Arbeiten auch persönlich ausgewählte Zeichnungen von Egon Schiele einbindet. Durch diese Auseinandersetzung mit dem Schaffen des österreichischen Expressionisten betritt die Künstlerin Neuland.
Tracey Emins Bildsprache ist direkt und treffsicher. Ihre Kunst ist eine Kunst der Enthüllung, ihre persönliche Biografie dient ihr als unerschöpfliche Inspirationsquelle. Die Titel der Arbeiten sind wichtiger Bestandteil der Werke. Sie erzählen von unerfüllter Liebe, Leid, Sehnsucht und Begehren.

Feministische Doktrin
Die von Diethart Leopold und Karol Winiarczyk kuratierte Schau gibt einen umfassenden Einblick in unterschiedliche Techniken und Materialien. Zu sehen sind Acrylgemälde, Gouachen und Videos aber auch Installationen aus Neonröhren, Holz und Metall und textilen Materialien bis hin zu Fotografien und Bronzeskulpturen.
In ihrem Werk, das von Tragik, aber auch von Humor geprägt ist, enthüllt Tracey Emin ihre eigenen Hoffnungen, Erniedrigungen, Fehlschläge und Erfolge. In der Tradition ihres feministischen Denkens, tauchen dabei auch immer wieder Provokation und Sexualität auf.
Durch die radikale Zweckentfremdung konventioneller Handarbeitstechniken – die laut Aussendung typischerweise als „Frauenarbeit“ angesehen wird – spiegelt Emins Kunst die feministische Doktrin des „Persönlichen als Politischen“ wider.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe 999999, 22.04.2015