Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

27. April 2024

Search form

Search form

Verständnis in rauer Umgebung

Verständnis in rauer Umgebung© piqs.de/kalliope

Eine Mediatorin vermittelt erfolgreich zwischen verhärteten Fronten am Bau.

Am Bau sind viele verschiedene Gewerke tätig, es herrscht Zeitdruck, Interessen kollidieren – da kann es zu handfesten Konflikten kommen. „Hier kann eine Mediation Kosten und auch Zeit sparen, besonders wenn die Fronten verhärtet sind“, erklärt die eingetragene Mediatorin Barbara Schlepitzka. Eine erfolgreiche Mediation schaffe eine Win-win-Situation für alle Beteiligten.
Obwohl es Mediation in Österreich auf gesetzlicher Grundlage schon seit 2004 gebe, sei nur wenig bekannt, dass sie sich auch für den Einsatz bei Bauvorhaben eigne. Mediation biete sich hier als besonders zielführend an, da die Beteiligten oft in anderer Art und Weise kommunizieren, wodurch Missverständnisse geradezu vorprogrammiert seien, erklärt Schlepitzka. Bereits seit 27 Jahren sei sie in diesem Sektor tätig, ohne den Begriff Mediation zu verwenden.

Ohne Zwang
Wichtig bei einer Mediation sei die Freiwilligkeit. In einem Erstgespräch wird werden die verschiedenen persönlichen Ansichten auf den Tisch gelegt, woraus dann der Mediator mögliche Lösungen herausschält. „Wenn der Leidensdruck groß genug ist, sind die Beteiligten meist an einem geeignet Kompromiss interessiert, so dass der Fall rasch abgeschlossen werden kann“, sagt Schlepitzka. Auf jeden Fall sei ein solches Vorgehen günstiger, als zu Gericht zu gehen, und es entstehe kein Baustopp. Oft könne in zwei bis drei Stunden Mediation eine gute Lösung gefunden werden.
Schlepitzkas Kunden kommen aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Es sind Architekten, Bauunternehmer, Handwerker, die am Bau tätig sind, sowie Bauherren. Ihr Stundensatz beginnt bei 90 Euro, die Erfolgsquote beträgt gute 75 Prozent.

Links

NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 26.08.2016