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26. April 2024

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Rollender Sozialmarkt

Rollender Sozialmarkt© Bilderbox.com

Das niederösterreichische SOMAmobil stoppt nun an mehr Haltestellen.

Das SOMAmobil, ein fahrendes Verkaufslokal, erhält vier neue Haltestellen im Waldviertel – Schweiggers und Pölla im Bezirk Zwettl, Dobersberg im Bezirk Waidhofen/Thaya und Rastenfeld im Bezirk Krems. Zu den schon bestehenden 20 Haltestellen im Mostviertel ist der mobile Kaufladen auch zu zwei neuen Haltestellen in den beiden Amstettner Katastralgemeinden Hausmening und Mauer unterwegs. Für das Weinviertel liegt zwar ein Konzept vor, doch ist die Finanzierung noch nicht gesichert.

Bedarf im ländlichen Bereich
Insgesamt betreut die Soziale NÖ Arbeitsmarkt-GmbH (SAM NÖ) neun Sozialmärkte, zwei davon sind SOMAmobils. „Gerade im ländlichen Bereich mit eingeschränkter Infrastruktur wird unser Angebot mit den mobilen SOMAS sehr gut angenommen“, berichtet SOMA-Sprecherin Claudia Zwingl.
Der Einkauf im Sozialmarkt ist nur Bedürftigen mit einem Einkaufpass möglich. Der Pass ist kostenlos und wird an Personen mit Mindesteinkommen vergeben. Die Nachfrage nach Einkaufpässen ist in letzter Zeit stark gestiegen: „Wir haben im Vorjahr 1.180 Pässe ausgestellt, 2014 sind es 890 gewesen.“ Die größte Kundengruppe sind mit 35 Prozent Pensionisten.

Haltbarkeit
Das Warenangebot, das Industrie und Handelsketten bereitstellen, enthält unter anderem Brot, Gebäck, Gemüse, Tiefkühl-Lebensmittel und Waren mit beschränkter Haltbarkeit. „Was uns aber immer wieder fehlt, sind Grundnahrungsmittel mit sehr langer Haltbarkeit, wie Reis, Nudeln, Mehl, Öl et cetera“, stellt Zwingl bedauernd fest.
Insgesamt beschäftigen die niederösterreichischen Sozialmärkte 78 Mitarbeiter. Davon sind 43 Transitarbeitskräfte für ein halbes Jahr angestellt, 35 sind fix beschäftigt. Die Märkte wurden im Vorjahr von täglich rund 700 Kunden besucht. Gleichzeitig wurden so rund 1.400 Tonnen Lebensmittel vor dem Vernichten gerettet.

Gemütlich
Ziele der im Jahr 2004 gegründeten Sozialen Arbeitsmarkt-GmbH sind die Unterstützung von Menschen in finanzieller Not mit günstigen Einkaufsmöglichkeiten, die Beschäftigung von Langzeitarbeitslosen sowie die Bewahrung wertvoller Nahrungsmittel vor dem Wegwerfen. Nicht zuletzt bieten die SOMAS mit ihren gemütlichen Kaffeehaus-Ecken auch eine soziale Plattform für alle, die sich sonst keinen Kaffeehaus-Besuch leisten können.
Gefördert werden die Sozialmärkte zu zwei Dritteln vom Arbeitsmarkt-Service und einem Drittel vom Land Niederösterreich. Für die Zukunft wünscht sich das SOMA-Team, den Kunden weiterhin Waren in guter Qualität und ausreichender Menge anbieten zu können.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 06.05.2016