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27. September 2024

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Von der akademischen Idee zum Dienst am Menschen

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Das im Bereich der Grundlagenforschung tätige Wiener Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) und die Apeiron Biologics AG stehen beispielhaft für die durchgehende Wertschöpfungskette vom Start einer akademischen, universitären Idee bis zum angewandten, praktischen Einsatz und sie können beispielhaft für die standortpolitische Wertschöpfung öffentlich geförderter Forschungsprojekte stehen.

Anlässlich des Starts einer wichtigen klinischen Studie eines Apeiron-Projekts in den USA, betonte Hans Loibner, CEO von Apeiron Biologics, dass „dieses Projekt auf den wegweisenden Forschungsergebnissen von Josef Penninger basiert“ und „damit wiederum eine akademische Idee bis an den Start einer klinischen Entwicklung gebracht werden konnte.“ (economy berichtete).

Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA)
Gemeinsam mit dem Gregor Mendel Institut für Molekulare Pflanzentechnologie (GMI) ist das IMBA ein Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften und zusammen mit den Max. F. Perutz Laboratories (MFPL) und Unternehmen wie etwa Boehringer Ingelheim sowie einer Fachhochschule bilden sie das Vienna Biocenter (VBC).
Schwerpunkt der Forschungstätigkeiten am IMBA sind biologische Themen im Bereich Zellteilung, Zellbewegungen oder Epi-Genetik und dies in Verbindung mit angewandten Feldern wie Krebs, Stammzellen, Osteoporose oder Infektionserkrankungen. Josef Penninger ist Gründer und wissenschaftlicher Leiter, der Stammzellen-Biologe Jürgen Knoblich ist Vizedirektor.
Neben einer Reihe wissenschaftlicher Service-Einrichtungen etwa im Bereich Bioinformatik, werden am Standort auch umfangreiche Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten geboten. Unter anderen wurde über Initiative des IMBA und dem Verein Open Science (Lebenswissenschaften im Dialog; ehemals Dialog Gentechnik) das Vienna Open Lab gegründet, wo interessierte Jugendliche selbständig in professionellen Forschungslabors experimentieren können.

Apeiron Biologics AG
Apeiron Biologics ist ein überwiegend privat finanziertes Unternehmen mit Sitz in Wien. Das Unternehmen beschäftigt sich mit der Entwicklung von Krebstherapien und hat hierfür auch öffentliche Fördergelder erhalten. Schwerpunkt sind dabei immunologische Krebstherapien, wo über die Stimulation eigner Immunzellen und Antikörper Abwehr und Behandlungsmechanismen gegen Krebserkrankungen erreicht werden sollen.
Josef Penninger ist Gründer von Apeiron Biologics und aktuell Mitglied des Aufsichtsrates. Beteiligt sind etwa auch der ehemalige Wirtschaftsminister Martin Bartenstein über seine Pharmafirma Gerot-Lannach, Manfred Reichl, ehemals Chef des Beratungsunternehmens Roland Berger Österreich und die weltweite Nummer zwei auf dem Pharmamarkt GlaxoSmithKline (GSK).
Anfang März wurde der Start einer klinischen Phase-I-Studie am amerikanischen Wake Forest Baptist Medical Center bekannt gegeben. „Apeiron Biologics versteht es spektakuläre Grundlagenwissenschaft in Richtung einer praxisnahen Anwendung zu übersetzen“, so Hans Loibner, CEO von Apeiron Biologics, in einer damaligen Aussendung (economy berichtete).
Das am weitesten fortgeschrittene Projekt von Apeiron Biologics namens APN311 ist ein Antikörper zur Behandlung des Neuroblastoms, einer schweren pädiatrischen Krebserkrankung. Zusammen mit der internationalen Studiengruppe SIOPEN sind damit bereits mehr als 700 Patienten in klinischen Studien behandelt worden. Laut einer Aussendung von Apeiron Biologics steht das Projekt kurz vor der Einreichung zur Marktzulassung in der EU und in den USA.

Links

red/stem/czaak, Economy Ausgabe 999999, 30.04.2015