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19. April 2024

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Labor statt Versuch und Irrtum

Labor statt Versuch und Irrtum© piqs.de/macrobiene

Ein neues CD-Labor in Linz soll die Planbarkeit von Industrieprozessen erhöhen.

Das Zusammenspiel von Gasen, Flüssigkeiten und Partikel in industriellen Prozessen, etwa in Hochöfen oder Bioreaktoren, soll in einem neuen Christian Doppler-Labor an der Universität Linz untersucht werden. Mit einem Gesamtbudget von zwei Millionen Euro wollen die Forscher solche Vorgänge berechen- und damit planbar machen.
Wenn Gase, Flüssigkeiten oder Feststoffe in Prozessen interagieren, sprechen Wissenschaftler von Mehrphasenprozessen. Das passiert beispielsweise in Wirbelschichtreaktoren, wie sie etwa zur Herstellung von Polymeren oder für biotechnologische Anwendung in Biomassereaktoren eingesetzt werden. Bisher war man beim Entwurf solcher Reaktoren jedoch auf das Prinzip Versuch und Irrtum angewiesen, da man die komplexen Prozesse mangels Rechnerkapazität nicht berechnen konnte.

Fehleranalyse
Im neuen „CD-Labor für Mehrskalenmodellierung mehrphasiger Prozesse“, das von Simon Schneiderbauer vom Department of Particulate Flow Modelling der Uni Linz geleitet wird, sollen nicht nur neue Reaktoren designt, sondern auch die Fehleranalyse bei Prozessausfällen erleichtert werden. Unternehmenspartner sind die Borealis AG, die Primetals Technologies GmbH und die voestalpine Stahl Linz.
In den derzeit rund 80 CD-Labors kooperieren Wissenschaftler mit Unternehmen in der anwendungsorientierten Grundlagenforschung. Die Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Firmen gemeinsam finanziert, wichtigster Fördergeber der Christian-Doppler-Gesellschaft (CDG) ist das Wirtschaftsministerium.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 20.05.2016