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28. Juni 2024

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Androsch will zwei Milliarden

Androsch will zwei MilliardenBilderbox.com

Forschungsrat-Chef fordert mehr Geld für Unis und Forschung.

Zwei Milliarden Euro mehr für Universitäten und Forschung forderte der Chef des Rats für Forschung und Technologieentwicklung (RFT), Hannes Androsch, beim Neujahrsempfang des RTF durch die Regierung. Diese Zahl bezieht sich auf die Jahre 2017 bis 2020. Jährlich sollten also die Unis 300 Millionen Euro mehr bekommen, die Forschungsfonds FWF und FFG je 100 Millionen Euro.
Dies sei sein persönlicher Vorschlag, eine offizielle Ratsempfehlung werde folgen, sagte Androsch am Rande der Veranstaltung zu Journalisten. Anlass für die, wie Androsch es nannte, Ermunterung ist die Halbzeit bei der Umsetzung der Forschungsstrategie der Bundesregierung. Die angesprochenen zwei Milliarden Euro sind laut Androsch das „Mindestmaß für die zweite Hälfte“.
Die Nationalstiftung für Forschung sieht laut Androsch für das laufende Jahr nur Ausschüttungen in Höhe von 18 Millionen Euro vor, begonnen habe man mit 135 Millionen. Er geht davon aus, dass diese Mittel mit rund 34 Millionen Euro aus dem Österreich-Fonds aufgestockt werden. Dieser soll aus dem neuen 55-Prozent-Steuersatz für Einkommensanteile über einer Millionen Euro gespeist werden.

Vor kleinem Ministerrat
Androsch platzierte seine Forderungen quasi vor einem kleinen Ministerrat – anwesend waren neben Wissenschaftsminister Reinhold Mitterlehner, Staatssekretär Harald Mahrer und Noch-Infrastrukturminister Alois Stöger auch Bildungsministerin Gabriele Heinisch-Hosek und Finanzminister Hans Jörg Schelling.
Mitterlehner und Schelling betonten, dass die Forschung der einzige Bereich sei, der auch unter schwierigsten budgetären Bedingungen nicht gekürzt worden sei. Bei der betrieblichen Forschung sei im Zuge der Steuerreform gelungen Impulse zu setzen, verwies Schellingauf die Erhöhung der Forschungsprämie von zehn auf zwölf Prozent. Er habe in diesem Zusammenhang schon bemerkt, dass nun ein großes deutsches Pharmaunternehmen in Österreich investiere.
Schelling kritisierte aber auch, dass „wir versuchen, die Probleme ausschließlich mit mehr Geld zu lösen. Das ist ein einfacher, aber meist nicht sehr effektiver Weg“. Der Finanzminister räumte auch ein, dass aufgrund der angespannten Zinssituation die Leistung der Nationalstiftung gering sei.

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APA-Science/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 09.02.2016