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26. April 2024

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Rückläufige Schülerzahlen

Rückläufige Schülerzahlenpiqs.de/francisco osorio

In der Schülerstatistik wird der Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt, größter Verlierer sind die NMS, Zuwächse gibt es bei HTL sowie Bildungsanstalten für Kinder- und Sozialpädagogik.

Im vergangenen Schuljahr gab es um mehr als 100.000 Schüler weniger als noch vor zehn Jahren. Das entspricht einem Minus von 8,5 Prozent gegenüber dem Schuljahr 2004/05. Im Vergleich zu 2013/14 beträgt der Rückgang 0,6 Prozent. Grund dafür ist der Geburtenrückgang seit den frühen 1990er-Jahren.
An den Volksschulen kündigt sich allerdings langsam eine Trendumkehr an: Zwar sank die Zahl der Volksschüler im Zehnjahresvergleich um knapp 10,1 Prozent. Allerdings stieg sie gegenüber dem Vorjahr leicht – um 0,1 Prozent. Schon in den vergangenen Jahren stagnierten die Schülerzahlen. Ab dem kommenden Schuljahr rechnet die Statistik Austria wieder mit „konstant steigenden Schülerzahlen in Volksschulen“.

NMS verlieren
Auch in der Sekundarstufe (Zehn- bis 14-Jährige) schlug der Schülerrückgang durch – allerdings in unterschiedlicher Stärke: 2014/15 besuchten im Zehnjahresvergleich um 61.000 Personen weniger eine Hauptschule beziehungsweise Neue Mittelschule. Das entspricht einem Minus von 22,7 Prozent. Das Minus der AHS-Unterstufe hält sich dagegen mit drei Prozent im Rahmen.
Damit hat die AHS gegenüber der Hauptschule/NMS in den letzten zehn Jahren stark an Anteilen gewonnen: Vor zehn Jahren kamen auf 100 AHS-Unterstufen-Schüler noch 232 Kinder an Hauptschulen, 2014/15 waren es nur mehr 185 an Hauptschulen/NMS.
Im Bereich der Sekundarstufe II zeigt sich ein differenziertes Bild: Berufsschulen (minus 1,4 Prozent), berufsbildende mittlere Schulen (BMS; minus 16,8 Prozent) und Polytechnische Schulen (minus 27,3 Prozent) verzeichnen im Zehnjahresvergleich Rückgänge, während die AHS-Oberstufe (plus 12,4 Prozent) und die berufsbildenden höheren Schulen (BHS; plus 2,1 Prozent) dazugewinnen.

Unterschiedliche Entwicklung an BHS
An den BHS ist die Situation je nach Ausbildungszweig unterschiedlich. Die HTL erreichten mit knapp 64.000 Schülern 2014/15 einen neuen Rekordwert (plus 7,7 Prozent gegenüber 2004/05), während die Handelsakademien Schüler einbüßten (minus 8,8 Prozent). Die wirtschaftsberuflichen höheren Schulen kamen auf ein Plus von sechs Prozent.
Die größten „Sieger“ sowohl im Zehnjahres- als auch im Vorjahresvergleich sind die Bildungsanstalten für Kindergartenpädagogik (BAKIP) und Sozialpädagogik (BASOP). Sie verzeichnen ein Plus von 37,4 Prozent gegenüber 2004/05 beziehungsweise von 3,6 Prozent gegenüber 2013/14.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.01.2016