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27. April 2024

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Digitale Lernwelten in der Schule

Digitale Lernwelten in der SchuleDas Connecetd-Kids-Team. (c) T-Mobile Austria

Mittels Neuer Medien sollen Onlineinhalte und Lern-Apps auf individuellen Tablets ebenso wie Hefte, Bücher und anderes Unterrichtsmaterial als Werkzeug im Unterricht eingesetzt werden.

Vor zwei Schuljahren initierte T-Mobile Austria das Projekt „Connected Kids“ wo Schüler, Lehrer und Eltern vielfältige Lernmöglichkeiten erkunden können, die durch Internet und Tablets in den vernetzten Klassenzimmern einziehen. Seither haben 3777 Schüler und über 200 Lehrer in 181 Klassen von 37 Schulen teilgenommen und mit pädagogischer und technischer Unterstützung die mobile Kommunikation im Unterricht ausprobiert.

Eine Art digitaler Schulbuchaktion
In den 1970er-Jahren war die Schulbuchaktion ein wichtiger Meilenstein der Bildungsentwicklung. Rund 40 Jahre später entstehen durch internetgestützte mobile Kommunikation neue Möglichkeiten in der Lernvermittlung. Allerdings fehlen vielen Schulen die nötigen Mittel, um den Einsatz digitaler Medien zu erproben. Mit „Connected Kids“ stattet T-Mobile Austria Klassenzimmer für einige Wochen mit mobilem Internet sowie individuellen Tablets aus um den Nutzen mobiler Kommunikation entsprechend zu erproben.
„Wir kennen aus eigener Erfahrung die Herausforderungen im Wandel von der analogen zur digitalen Welt. Das bietet zwar eine Vielzahl neuer, spannender Möglichkeiten, wie wir zu Wissen kommen und wie wir miteinander kommunizieren. Aber es bringt auch Verunsicherung. Darum wollen wir Schulen und Familien dabei unterstützen, aus dem digitalen Wandel Vorteile zu ziehen“, erklärt Andreas Bierwirth, CEO T-Mobile Austria.

Anpassung an die Bedürfnisse
Ein zentrales Element dieses Wandels besteht in der Entwicklung digitaler Medien als Unterrichtsmittel. Das Familienministerium ist seit Einführung der Schulbuchaktion in den 70-er Jahren für deren Finanzierung zuständig. „Digitale Medien bestimmen unseren Alltag, sind immer und überall, oft parallel mit anderen Medien. Digitale Kompetenz wird zur Grundlagenkompetenz, um angemessen in allen Gesellschaftsbereichen teilzunehmen,“ so Familienministerin Sophie Karmasin.
„Für mich ist daher eine Einführung digitaler Schulbücher ein erster wichtiger Schritt, um die Kompetenzen unserer Kinder und Jugendlichen in diese Richtung zu stärken. Vorteile für den Unterricht sehe ich vor allem in einer stärkeren Individualisierung, mehr Flexibilität und damit einer besseren Anpassung an die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler,“ ergänzt Karamasin.

Fehler sehen nur die Tablets
„Für die Schülerinnen und Schüler hat das vernetzte Tablet eine spürbare Abwechslung in den Unterrichtsablauf gebracht. Das hat sich einerseits in deutlich höherer Lernmotivation niedergeschlagen. Andererseits sind auch Verhaltensprobleme in den Projektphasen nicht sichtbar gewesen“, beschreibt Paul Kral, pädagogischer Leiter von „Connected Kids“, seine Erfahrungen.
„Ich sehe aber auch einen wesentlichen Vorteil von Tablets darin, dass das individuelle Lerntempo und ‚das Fehlermachen dürfen‘ – es sieht ja nur das Tablet die nicht gelöste Aufgabe und gibt eine zweite Chance – das persönliche Leistungsniveau der Schülerinnen und Schüler verbessert. Nicht vergessen darf man auch, dass die Interessen und aktuellen Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen stärker als bei jedem frontalen Unterricht im Vordergrund stehen,“ resümiert Kral.

Sinnvolle Ergänzung
„Schülerinnen und Schüler sollen neue Medien nicht nur konsumieren, sondern auch aktiv produzieren, etwa indem sie E-Books erstellen, Kurzfilme machen, Blogbeiträge und Kommentare schreiben“, beschreibt Barbara Zuliani, die bereits seit mehreren Jahren Internet und Tablets in ihrem Unterricht als Lehrerin der Volksschule in Wien Breitenlee einsetzt.
„Dadurch ändert sich auch die Motivation der Kinder sehr positiv. Schülerinnen und Schüler schreiben die Texte nicht nur, weil die Schule von ihnen verlangt lesen und schreiben zu lernen. Durch die Veröffentlichung etwa auf einem Klassenblog haben die Kinder plötzlich aus ihnen selbst kommende Motivation, richtig zu schreiben und auch gelesen zu werden – und nicht nur, weil es von ihnen im Unterricht von der Lehrerin verlangt wird,“ so Zuliani.

Links

red/cc, Economy Ausgabe 999999, 01.06.2015