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16. April 2024

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„Viele Unternehmen müssen jetzt wirklich rasch handeln“

„Viele Unternehmen müssen jetzt wirklich rasch handeln“© Salesforce

Die digitale Transformation bestimmt verstärkt den betrieblichen Alltag. Steffen Lange, Landeschef von Salesforce Austria, erläutert relevante Entwicklungen und den aktuellen IT-Bedarf von Unternehmen und Verwaltung.

Economy: Welche Lehren im Kontext mit dem Thema Digitalisierung lassen sich aus der Corona-Krise mitnehmen?
Steffen Lange: In vielen österreichischen Unternehmen galt die Digitalisierung lange Zeit eher als ein abstraktes Konzept für die Zukunft. Durch die Pandemie ging es dann aber recht schnell, viele Unternehmen sahen sich gezwungen, rasch zu handeln – oftmals um zu überleben. Damit ist bereits ein großer Schritt in Richtung digitale Zukunft gelungen. Trotzdem hat Österreich hier noch Aufholbedarf.

Gibt es noch weitere Auswirkungen?
Die Pandemie hat auch eine gravierende digitale Kluft aufgedeckt, insbesondere, was den Zugang zu Technologie und Qualifikationslücken betrifft. Die Bereitstellung von Weiterbildungs- und Umschulungsmöglichkeiten muss für Unternehmen nun höchste Priorität haben. Eine Kultur der kontinuierlichen Entwicklung ist entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit und den Wirtschaftsstandort Österreich.
 
Welche Veränderungen haben Sie in der Unternehmenswelt bemerkt?
In einer Welt, wo jede/r von überall aus arbeitet, ist es wichtiger denn je, ein digitales Headquarter zu haben. Business Software Lösungen sind zurzeit entsprechend stark gefragt – nicht nur als Anwendung, sondern als zentrale Schaltstelle und Plattform für Austausch, vernetzte Zusammenarbeit und final auch Geschäftsabschlüsse.

Was bedeutet das für die betrieblichen Abläufe?
Unternehmen müssen die Prozesse, auf die sie sich früher verlassen haben, für die digitale Welt neu erfinden. Sie fragen uns um Rat für diese nötige Transformation – aufgrund unserer Technologie, aber auch wegen unserer Unternehmenskultur und -Werte.
 
Welche IT-Lösungen oder -Themen sind derzeit besonders gefragt?
Wir erleben, dass Digitalisierung mit all ihren Herausforderungen und Chancen für jedes Business, jede öffentliche Einrichtung und für unsere Gesellschaft als Ganzes unerlässlich ist – das ist der digitale Imperativ unserer Zeit. Viele Unternehmen haben ihre Prozesse in die digitale Welt verlagert und da erleben wir vor allem bei Cloud-basierter CRM-Software eine gesteigerte Nachfrage - und das unterstützen wir als Salesforce mit unseren CRM-Lösungen.
 
Salesforce ist weltweit führender Anbieter von cloudbasierten CRM-Lösungen. Was kann man sich darunter genau vorstellen?
Mitarbeiter verwenden abteilungsübergreifend letztaktuelle Daten aus der Cloud, um Kunden optimal zu betreuen - egal von wo oder mit welchem Gerät. Unsere Lösung „Customer 360“ etwa vernetzt Vertrieb, Service und Marketing und ermöglicht eine enge Verbindung zwischen Unternehmen und Kunden. Diese Kundennähe ist gerade dann wichtig, wenn der regelmäßige Kontakt im Ladenlokal nicht mehr gegeben ist. Wir machen unsere Kunden erfolgreich - in einer digitalen Welt, in der wir von überall aus arbeiten. 
 
Sie haben heuer in Österreich eine eigene Niederlassung eröffnet. Welche heimischen Kunden nutzen Ihre Lösungen? 
Das sind bereits mehrere namhafte Unternehmen, etwa BIPA, Almdudler und Hartlauer. BIPA setzt als führender Drogeriefachhändler für seine Omnichannel-Strategie auf die Salesforce Commerce Cloud. Almdudler hat Vermarktung und Vertrieb in Deutschland und Österreich mit Hilfe der Sales Cloud komplett neu aufgestellt. Bei Hartlauer geht es um ein umfassendes Digitalisierungsprojekt. Um Kunden einen Rund-Um-Service zu bieten und interne Prozesse zu vereinfachen, erneuert unser Partner Emakina die gesamte Systemlandschaft – von Website über Webshop bis Marketing und Vertrieb.

Richtet sich Salesforce mit seinen Cloud-Lösungen auch an kleinere Unternehmen?
Kleine und mittlere Unternehmen spielen eine entscheidende Rolle in modernen Volkswirtschaften. Als Salesforce arbeiten wir hier mit Unternehmen aus allen Branchen und gerade in Österreich haben wir einen starken Fokus auf mittelständische Betriebe. Passgenaue Lösungen unterstützen gerade KMU bei der digitalen Transformation und insbesondere beim internationalen Marktauftritt und Wettbewerb.

Was spricht für Cloud-Lösungen?
Unabhängig von der Größe eines Unternehmens sind hier vor allem Skalierbarkeit, Schnelligkeit und Sicherheit zu nennen. Gerade für KMU oder auch StartUps ist die Skalierbarkeit und die flexible wie rasche Reaktionsmöglichkeit auf geänderte Marktbedingungen ein wesentlicher Faktor, auch beim Thema Wachstum. Wir sind der Trusted Digital Advisor für alle Branchen in Österreich, vom StartUp bis zum Großunternehmen.

Welche Rolle spielen Salesforce-Anwendungen im B2B-Bereich?
Geschäftskunden erwarten heute den gleichen Komfort wie im privaten Online-Shopping. Unsere B2B Commerce Cloud ist speziell auf den B2B-Vertrieb ausgerichtet. Neben Standards wie Online-Shop mit Produktkatalog, Warenkorb und Checkout, wird auch die Individualität der Kunden übersichtlich abgebildet. Unternehmen können passgenau zugeschnittene Self-Service Einkäufe für ihre Geschäftskunden anbieten.
 
Wie sehen Sie die Innovationsbereitschaft österreichischer Unternehmen?
Die Pandemie hat bestehende Schwachstellen im Bereich der Digitalisierung gnadenlos offengelegt und gezeigt, dass es höchste Zeit ist, die Weichen in Richtung digitale Zukunft zu stellen. Österreich hat zwar einige digitale Leuchtturm-Projekte, trotzdem gibt es hierzulande noch keine ausgeprägte digitale Kultur. Um im globalen Wettbewerb bestehen zu können, müssen jetzt gezielte Schritte für die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Österreichs gesetzt werden.

Welche Ansätze kann es geben?
Nach meiner Beobachtung hat der Großteil der Unternehmen bereits erkannt, dass neue Technologien Chancen schaffen – für neue Vertriebswege, neue Produkte, Serviceangebote und Geschäftsmodelle oder auch neue Formen der Kundenkommunikation. Salesforce und unser Ökosystem sind gut positioniert, um Kunden dabei zu unterstützen, näher an ihre Kunden heranzurücken - gerade auch in Zeiten der physischen Distanz.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 06.12.2021