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19. März 2024

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Smart Factories sind vernetzt

Smart Factories sind vernetzt© Kapsch BusinessCom

Ecosysteme. Eine gelungene Digitalisierung entsteht aus der Verknüpfung von Daten aus Produktion, Maschinen, Lieferanten und Kunden. Ein Expertenkommentar von Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands bei Kapsch BusinessCom.

Die Kunst in der digitalen Transformation von Unternehmen besteht darin, die betrieblichen Anforderungen zu verstehen, Daten zu erfassen und sinnvoll miteinander zu verknüpfen und in eine wertsteigernde und sichere Lösung umzusetzen. Das ist die Basis für Entwicklung und Umsetzung von Digitalisierungsprojekten im Bereich Mittelstand und Industrie.
Bevor jedoch Daten erhoben werden, stellt sich die Frage nach Anwendungsfällen und betrieblicher Einsatzbereiche mit den zugrunde liegenden Wertschöpfungsketten. Nur so entsteht ein digitales Geschäftsmodell, das Potenziale und Notwendigkeiten genau feststellt.

Transparenz in Produktion und Logistik
Dazu gehört etwa auch die exakte Identifikation einzelner Werkstücke. Selbst industriell normierte und nach genauen Vorgaben produzierte Stücke unterscheiden sich. Allen Vorgaben und Sicherungsmaßnahmen zum Trotz kann irgendwo eine Materialschwäche im ungeeignetsten Moment zu Tage treten. Das lässt sich nie vermeiden – wohl aber in seiner Wahrscheinlichkeit minimieren. Zum Beispiel durch den Einsatz optischer Sensorik, mit der Oberflächen gescannt und Informationen gewonnen werden.

Kapsch BusinessCom greift dabei auf eine Technologie zurück, die von unseren Kollegen der Kapsch TrafficCom entwickelt wurde und bereits seit vielen Jahren etwa für die automatische Nummernschilderkennung bei der Maut im Einsatz ist. Mit definierten Verarbeitungsparametern aus der Produktion verknüpft, entsteht ein Datensatz gleich einem digitalen Fingerabdruck. Zuordenbar, nachvollziehbar, auffindbar.

Intelligente Sensorik und Sicherheit
Das volle Digitalisierungspotenzial in Unternehmen kann allerdings erst dann gehoben werden, wenn die Daten aus der Sensorik auch sinnvoll genutzt und langfristige statistische Analysen des Produktionsprozesses erstellt werden. Es braucht neben der Sensorik ein Netzwerk, um die Daten zu übertragen, eine Plattform, auf der diese Daten aggregiert werden und entsprechende Analyse-Methoden und künstliche Intelligenz (KI), um die Daten sinnvoll auszuwerten.

KI kann so die gesamte Produktion optimieren und das geht von effizienteren Prozessen bis hin zu zielgenauem Lieferanten- oder Lagermanagement. Zudem können moderne KI-Lösungen in weiterer Folge auch die Verarbeitungs- und Produktqualität vorhersagen. Daten sammeln, speichern und analysieren sowie die Möglichkeit, diese dann auch stets global verfügbar zu halten, birgt allerdings auch enorme Risiken. In der Verbindung von Produktionstechnologie und IT entstehen offene Netzwerke, die verletzlicher und angriffsgefährdet sind.

Aufgaben eines Digitalisierungspartners
Sicherheitszwischenfälle führen zu Produktionsausfällen, gefährden Maschinen und Anlagen, führen zu kritischem Know-how-Verlust und Qualitätseinbußen. IT-Security wird damit zu einem wichtigen Erfolgsfaktor jedes Digitalisierungsprojektes und das gilt vor allem in der Smart Factory.

Für uns als Digitalisierungspartner bedeutet das drei Dinge: technologisch auf dem neuesten Stand sein, sich mit der Wertschöpfungskette des Kunden auseinandersetzen und auf ein erprobtes Partner-Netzwerk zugreifen können, um allen Anforderungen passgenau gerecht zu werden.

Links

Jochen Borenich, Economy Ausgabe Webartikel, 13.09.2019