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29. März 2024

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Palfinger setzt Wachstumskurs fort

Palfinger setzt Wachstumskurs fort© piqs.de/neitha

Bilanz 2017: Neue Rekordwerte bei Umsatz und EBIT-Ergebnis des börsennotierten Kran- und Logistik-Spezialisten. Märkte in Europa, GUS-Staaten und Asien besonders ausschlaggebend für Ergebnis.

Die Palfinger-Gruppe konnte 2017 trotz umfangreicher Restrukturierungsmaßnahmen den langjährigen Wachstumskurs fortsetzen. Mit rd. 1,5 Milliarden Euro erreichte der Umsatz zum siebten Mal in Folge einen neuerlichen Höchstwert in der Unternehmensgeschichte. Der Anstieg des Umsatzes um 8,4 Prozent ist in erster Linie auf die gute Baukonjunktur in Europa sowie auf Absatzerfolge in GUS zurückzuführen.
Die operative Profitabilität war mit einer EBITDAn-Marge von 12,6 Prozent zufriedenstellend. Restrukturierungskosten für Maßnahmen in Nordamerika und im Marinebereich belasteten das EBIT, das dennoch um knapp 4 Prozent auf einen historischen Höchstwert von über 110 Mio. Euro stieg. Beim Konzernergebnis verursachen Restrukturierung und Einmaleffekte einen Rückgang um 14,2 Prozent auf 52,5 Mio Euro. Vorstand und Aufsichtsrat werden der Hauptversammlung am 7. März eine Dividende in Höhe von 0,47 Euro je Aktie vorschlagen.  
„2017 war einerseits ein Jahr der Konsolidierung. Nach der größten Akquisition der Unternehmensgeschichte im Jahr 2016 (Anm. norwegische Harding-Gruppe) wurden vor allem in Nordamerika und im Marinebereich umfassende Maßnahmen gesetzt, um auch in Zukunft profitables Wachstum zu ermöglichen“, so Felix Strohbichler und Martin Zehnder vom Palfinger-Vorstand. „Zusätzliche Maßnahmen insbesondere im Segment SEA sind jedoch erforderlich, um von einem zukünftigen Aufschwung profitieren zu können“, ergänzen Strohbichler und Zehnder.

Entwicklung der Segmente und Regionen
Im Segment LAND erhöhte sich im Geschäftsjahr 2017 der Umsatz auf 1.230,2 Mio. Euro (+ 6,6 Prozent). Das Wachstum wurde vor allem in Europa erzielt, auch die Übernahme des dänischen Vertriebspartners Palfinger Danmark AS trug zu der Steigerung bei. Darüber hinaus entwickelte sich das Geschäft in Asien und GUS erfreulich. Das Segment LAND leistete im Berichtszeitraum einen Beitrag von 83,6 Prozent (Vorjahr: 85,0 Prozent) zum Konzernumsatz.
In der Region EMEA war 2017 die wirtschaftliche Erholung in Europa weiterhin spürbar. Vor allem im Bau- und im Infrastrukturbereich profitierte Palfinger von Investitionen, die in den vergangenen Jahren zurückgehalten wurden. Hervorzuheben sind dabei die Kernmärkte und die zuletzt schwachen Märkte Südeuropas sowie produktseitig unverändert das Krangeschäft.
In Nordamerika konnten wesentliche Restrukturierungserfolge verzeichnet werden. Neben internen Organisationsadaptionen verkaufte Palfinger das Geschäft mit Service Bodies. Bei anhaltend guter Nachfrage nach Ladekranen sollte die Profitabilität in Nordamerika auch 2018 steigen. In Südamerika bewegte sich das Unternehmen weiterhin in einem schwierigen Marktumfeld, „die Talsohle scheint jedoch erreicht“, so die Einschätzung bei der Bilanzpressekonferenz.
 
Asien und China
In Asien und hier insbesondere in China ist die Partnerschaft mit Sany die Basis für die gute Entwicklung. Das Joint Venture Sany Palfinger konnte den Umsatz im Berichtszeitraum signifikant erhöhen. In Russland bzw. GUS blieb das wirtschaftliche Umfeld schwierig, die lokale Wertschöpfung erwies sich hier unverändert als essenzieller Vorteil und ermöglichte weiteres Wachstum.
Der Umsatz des Segments SEA stieg im Geschäftsjahr 2017 auf rund 241 Mio. Euro an. Die erreichte Steigerung um knapp 19 Prozent ist im Wesentlichen auf das Geschäftsvolumen der Harding-Gruppe zurückzuführen. Harding war im Vorjahr erst ab Ende Juni 2016 konsolidiert und leistete im Jahr 2017 einen Umsatzbeitrag von 101,6 Mio. Euro. Der Anteil des Segments SEA am Konzernumsatz 2017 betrug 16,4 Prozent (2016: exakt 15 Prozent).
Im Segment SEA sind mehrheitlich Produktgruppen enthalten, deren Kernkunden in Abhängigkeit zum Ölpreis stehen, daher dämpfte der niedrige Ölpreis die Investitionsbereitschaft deutlich. Nach einem sehr volatilen 1. Halbjahr war im 2. Halbjahr 2017 eine erste Stabilisierung zu erkennen.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 12.02.2018