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28. März 2024

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Die Digitalisierung des Reporting

Die Digitalisierung des Reporting© Bilderbox.com

Drei Viertel der Finanzverantwortlichen betrachten digitale Innovationen wie Künstliche Intelligenz und Blockchain als Notwendigkeit zur Verbesserung des Reportings, so eine aktuelle Studie von Ernst & Young (EY).

Die Digitalisierung wie auch nichtfinanzielle Informationen werden für das Reporting von Unternehmen immer wichtiger. Verantwortliche können damit die Qualität ihrer Berichterstattung erhöhen, die langfristigen Werttreiber für ihren wirtschaftlichen Erfolg aufzeigen und das Vertrauen der Öffentlichkeit in ihr Unternehmen steigern.
Allerdings gehen derzeit weltweit nur 58 Prozent der Finanzverantwortlichen davon aus, dass die Öffentlichkeit dem Firmen-Reporting in hohem Maß vertraut, so die Ergebnisse des aktuellen Global Reporting Survey 2019 der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY. Für die Studie unter dem Titel „How can the digital transformation of reporting build the bridge between trust and long-term value“ wurden weltweit 1.000 Finanzverantwortliche in Unternehmen befragt. 

Wichtige Treiber für die langfristige Entwicklung von Unternehmen
„Die Berichterstattung vieler Unternehmen entspricht häufig nicht dem Informationsbedarf von Öffentlichkeit und Investoren. So klammern viele Unternehmen Informationen über immaterielle Vermögenswerte wie etwa geistiges Eigentum, den Wertbeitrag ihrer Beschäftigten, den Wert der Marke oder den Wert ihrer Innovationstätigkeit aus“, sagt Stefan Uher, Partner und Financial Accounting Advisory Services Leader bei EY Österreich. „Das sind aber wichtige Treiber für die langfristige Entwicklung von Unternehmen und damit relevante Informationen für potenzielle Investoren und die Öffentlichkeit“, betont Uher.
Fast drei Viertel (72 Prozent) der Finanzverantwortlichen sind davon überzeugt, dass nichtfinanzielle Informationen bei den Entscheidungen von Investoren eine Rolle spielen. Ein transparentes und langfristig orientiertes Reporting kann das Vertrauen der Öffentlichkeit in Unternehmen steigern. Große Herausforderung ist die rasant steigende Menge an Daten überhaupt zu erfassen, auszuwerten und entsprechend für Unternehmessteuerung und Reporting zu nutzen. Rund die Hälfte (49 Prozent) der Befragten verwendet derzeit allerdings mehr Zeit für die Erhebung der Daten als für die eigentliche Analyse. 

Künstliche Intelligenz und Blockchain
Um die Datenflut zu bewältigen und die Qualität des Reportings zu verbessern, werden Unternehmen innovative Technologien wie künstliche Intelligenz und Blockchain künftig auch in ihrer Berichterstattung viel stärker einsetzen. Großes Potenzial hat dabei nach Meinung der Finanzverantwortlichen die künstliche Intelligenz. 72 Prozent der Befragten sehen sie als wichtige Technologie, um die Qualität des Reportings zu verbessern und neue Erkenntnisse zu erlangen. 
Die zunehmende Digitalisierung soll dabei für weitaus mehr Freiraum im Rechnungswesen sorgen: „Mit der Automatisierung werden sich viele Prozesse vereinfachen und die Unternehmen können sich stärker auf die relevanten Themen konzentrieren“, sagt Uher. Bei der Einführung digitaler Technologien steht für Betriebe die Datensicherheit an oberster Stelle. Für 54 Prozent der Befragten sind Sorgen über die Datensicherheit die größte Barriere bei der Einführung neuer Technologien. „Die Blockchain-Technologie wird in Zukunft einen wichtigen Beitrag leisten, um jeden Vorgang sicher abzubilden“, so Uher.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 25.02.2019