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13. Februar 2025

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Aktuelle Entwicklungen bei Start-Up Finanzierungen

Aktuelle Entwicklungen bei Start-Up Finanzierungen© Pexels.com/eva andria

Abermals weniger internationales Kapital für Österreichs Start-Ups. Österreichische Investoren bevorzugen kleinere Volumina. Maßnahmen für Innovations-Standort Österreich nötig, so aktuelle Analysen von EY und invest.austria.

(red/czaak) Die Situation für Start-Ups und Jungunternehmen in Österreich war auch 2024 sehr herausfordernd. Beim Finanzierungsvolumen gab es bereits zum dritten Mal in Folge einen Rückgang. Gegenüber 2023 wurden mit 578 Millionen Euro um 17 Prozent weniger in österreichische Jungunternehmen investiert. Auch bei der Anzahl der Finanzierungsrunden gab es ein Minus um 19 Prozent von 184 auf 149.

Während der Rückgang bei den Finanzierungsrunden vor allem in der Frühphase zu beobachten war, lässt sich das Minus beim Volumen auf das Ausbleiben von Mega-Deals in einer Größenordnung von mehr als 100 Millionen Euro und weniger Finanzierungsrunden mit mehr als zehn Millionen Euro zurückführen. Das sind die Ergebnisse des Start-Up Investment Barometers von EY in Zusammenarbeit mit invest.austria. Berücksichtigt wurden dabei veröffentlichte Finanzierungsrunden in Unternehmen mit Hauptsitz in Österreich, deren Gründung höchstens zehn Jahre zurückliegt.

Internationale Investorengruppen ziehen sich zurück – österreichische werden aktiver
Der Rückgang an größeren Finanzierungsrunden liegt vor allem daran, dass internationale Investorengruppen so wenig Geld wie noch nie seit dem Boom-Jahr 2021 in heimische Start-Ups stecken. Die Summe und damit auch der Anteil gingen bereits das dritte Jahr in Folge zurück. 2024 kamen nur 38 Prozent (219 Millionen Euro) des Gesamtvolumens von rein international besetzten Investorengruppen. Davor waren es noch 314 Millionen Euro und 45 Prozent (2023), 688 Millionen Euro oder 68 Prozent (2022) und sogar 926 Millionen Euro oder 75 Prozent (2021).

Gleichzeitig hat sich das Volumen bei Runden, bei denen heimische Investor:innen entweder beteiligt oder allein aktiv waren, über die letzten Jahre nur wenig verändert. 2024 lag es bei 343 Millionen Euro (62 Prozent), 2023 bei 367 Millionen Euro (55), 2022 bei 311 Millionen Euro (32) und 2021 bei 291 Millionen Euro (25 Prozent).

Umgekehrt steig das Finanzierungsvolumen mit ausschließlich österreichischen Geldgebern ebenso wie der Anteil an der Gesamtsumme über die letzten drei Jahre kontinuierlich an und zwar von 27 Millionen Euro im Jahr 2021 über 39 Millionen Euro im Jahr 2022 und 73 Millionen Euro in 2023 bis zum vorläufigen Höchstwert von 75 Millionen Euro im vergangenen Jahr.

Dringend Maßnahmen zur Stärkung des Innovations- und Start-up-Standorts Österreich
„Hohe Finanzierungsvolumina werden nur durch Mega-Runden mit mehr als 100 Millionen Euro erzielt, die ausschließlich durch internationale Investoren getragen werden. Für Scale-Ups auf Wachstumskurs heißt das: ohne internationale Kapitalzuflüsse kein oder deutlich weniger Wachstum“, so Florian Haas von EY Österreich. „Wird nun der Geldhahn internationaler Investorengruppen in Richtung Österreich zugedreht, droht der Finanzierungsmarkt zumindest für Unternehmen in einer starken Wachstumsphase auszutrocknen“, betont der EY-Experte für Start-Up.

„Der Report und die aktuelle wirtschaftliche Lage verdeutlichen die Dringlichkeit, die von invest.austria geforderten Maßnahmen wie den Dachfonds und steuerliche Anreizsysteme rasch umzusetzen. Innovative Gründer:innen sind der Motor für nachhaltiges Wachstum und Arbeitsplätze“, unterstreicht Daniela Haunstein, Geschäftsführerin von invest.austria. „Bewährt, auch im europäischen Vergleich, sind etwa Dachfonds mit staatlicher Unterstützung als Stimulus, damit privates Kapital in den Markt fließen kann“, betont Haunstein von invest.austria.

Rund zwei Drittel der Runden mit österreichischer Beteiligung
An den 133 Finanzierungsrunden 2024, wo die Investoren bekannt sind, waren insgesamt mindestens 392 öffentlich kommunizierte Investoren beteiligt. 2023 waren es noch 478 bei 165 Finanzierungsrunden. Auch Anzahl und Anteil österreichischer Investoren sank deutlich von 291 auf 196. Am zweithäufigsten waren 2024 Investoren mit Hauptsitz in Deutschland vertreten (68), gefolgt von USA (39), Großbritannien und der Schweiz (jeweils 17).

Der Anteil an Finanzierungsrunden mit Beteiligung österreichischer Investoren lag 2024 ebenso wie 2023 bei 62 Prozent. 2022 waren es noch 75 Prozent. Der Anteil an Finanzierungsrunden, rein mit österreichischen Geldgebern, ging von 40 Prozent im Jahr 2023 auf 36 Prozent zurück. Der Anteil mit rein internationalen Investoren blieb fast ident bei 27 Prozent (2023: 28 Prozent). Dementsprechend gab es einen Anstieg bei Runden, an denen sowohl heimische als auch internationale Investoren beteiligt waren – von 22 Prozent auf 26 Prozent.

Österreichische Geldgeber investieren in Mobility und Health
Mit steigendem Finanzierungsvolumen nimmt wie auch schon in den Vorjahren der Anteil österreichischer Investoren ab. Bei den insgesamt elf Finanzierungsrunden mit einem Finanzierungsumfang von mehr als zehn Millionen Euro, wo Angaben zu den Investoren vorliegen, lag die Quote inländischer Kapitalgeber bei insgesamt nur 25 Prozent. Bei den kleineren Finanzierungsrunden mit bis zu einer Million Euro lag die Quote der heimischen Investoren bei 73 Prozent (104 von insgesamt 143). Bei den mittelgroßen Runden im Umfang von einer bis zehn Millionen Euro betrug die Quote inländischer Kapitalgeber immerhin 42 Prozent (73 von 175).


Am höchsten war 2024 der Anteil an Inlandsinvestoren im Bereich Mobility (18 von 19). Ebenfalls überdurchschnittlich hoch lag die Quote der Inlandsinvestoren mit jeweils mindestens 50 Prozent in den Bereichen Health (59 Prozent), Education (56), Software & Analytics (53) und Hardware (50). Am geringsten war 2024 der Anteil der Inlandsinvestoren in den Bereichen Professional Services (14) und FinTech (29 Prozent), so weitere Ergebnisse der Analysen von EY und invest.austria.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.02.2025