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13. Juli 2025

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Mehr KI-Anwendungen für die Industrie

Mehr KI-Anwendungen für die Industrie© Pexels.com/googledeepmind

Siemens und NVIDIA erweitern Partnerschaft, um KI-Anwendungen schneller in Industrie zu etablieren. Neue KI-Infrastruktur mit schnellerem Computing soll primär industrielle Fertigung unterstützen.

(red/cc) Siemens und der US-Techkonzern NVIDIA haben aktuell die Erweiterung ihrer Partnerschaft bekannt gegeben. Ziel ist es, schneller den nächsten Entwicklungsschritt bei industrieller KI und Digitalisierung zu erreichen und die Fabrik der Zukunft Realität werden zu lassen.

Die Kombination von Siemens- und NVIDIA-Technologien soll es Industrieunternehmen ermöglichen, umfassende, KI-gestützte Technologien für die Fabrikautomatisierung der nächsten Generation zu nutzen – und zwar von der Produktentwicklung bis hin zur Serienfertigung. Unternehmen können dabei auf Grundlage datenbasierter Erkenntnisse fundiertere Entscheidungen in Echtzeit treffen, auch operativ die Effizienz steigern und final Zusammenarbeit und Qualität verbessern.

Grundlegende Veränderung der Fertigung
„Fertigungsbetriebe stehen unter zunehmendem Druck, effizienter zu werden, die Qualität zu verbessern und sich schnell an veränderte Marktanforderungen anzupassen“, sagt Jensen Huang, CEO und Gründer von NVIDIA. „Unsere Partnerschaft mit Siemens bringt NVIDIA AI und beschleunigtes Computing zu den weltweit führenden Unternehmen und eröffnet neue Möglichkeiten für die nächste Welle der industriellen KI“, so Huang.
 


„KI verändert die Fertigung sowie die Infrastruktur grundlegend. In den letzten drei Jahren haben wir eng zusammengearbeitet, um KI-Modelle und High-Performance-Computing mit Industriedaten und fachlichem Know-how zu vereinen“, sagte Roland Busch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens AG. „Gemeinsam ermöglichen Siemens und NVIDIA Unternehmen aus allen Branchen, das skalierbare Potenzial von KI in der realen physischen Welt voll auszuschöpfen“, betont Busch.

Partnerschaft zur Beschleunigung der digitalen Transformation der Industrie

Im Jahr 2022 gaben die beiden Unternehmen den Beginn ihrer Partnerschaft bekannt, mit dem Ziel, durch die Kombination von Technologien aus dem Siemens Xcelerator-Portfolio mit NVIDIA Omniverse™ das sogenannte industrielle Metaverse zu schaffen. Die Kombination der Software- und Automatisierungslösungen von Siemens mit der modernen KI und dem beschleunigten Computing von NVIDIA soll branchenübergreifend Unternehmen eine bessere Performance bringen sowie die Produktivität und Nachhaltigkeitsziele steigern. Die Partnerschaft wurde inzwischen in den Bereichen generative KI, industrielle KI und Robotik ausgeweitet.
 


Siemens integriert dabei NVIDIA-Technologie in die Siemens Xcelerator-Plattform. Das angekündigte Teamcenter „Digital Reality Viewer“ soll Fortschritte in der Product Lifecycle Management (PLM)-basierten Visualisierung bringen. Die Echtzeit-Raytracing-Funktionen direkt im Teamcenter soll Unternehmen die nahtlose Visualisierung und Interaktion mit fotorealistischen, physik-basierten digitalen Zwillingen ihrer Produkte erlauben, was dann zu schnelleren und fundierteren Entscheidungen führt. 

Eindrucksvolle Beispiele von Schiffsbauer HD Hyundai und BMW
 

„HD Hyundai, einer der größten Schiffbauer der Welt, könnte diese Funktion nutzen, um ein LNG-Schiff der nächsten Generation zu visualisieren – und dabei Millionen von Bauteilen in Echtzeit verwalten sowie die Dauer von Designiterationen mithilfe generativer KI von Tagen auf Stunden reduzieren“, veranschaulicht Siemens die Dimension der neuen Möglichkeiten. Ein weiteres Beispiel ist die BMW Group, wo es gelang, die Dauer für Aerodynamiksimulationen ganzer Fahrzeuggeometrien um den Faktor 30 zu verkürzen. Das beschleunigt die Simulation insgesamt und senkt gleichzeitig Energieverbrauch und Kosten. 

Mit einer neuen Reihe von Siemens-Industrie-PCs, die für NVIDIA-GPUs zertifiziert sind, wollen die beiden Partner leistungsstarkes, KI-gestütztes Industriecomputing ermöglichen und auch damit die Betriebsweise von Fabriken neu definieren. Die Maschinen können komplexe industrielle Automatisierungsaufgaben übernehmen – von KI-basierter Robotik bis hin zu Qualitätskontrolle und vorausschauender Wartung. „Final soll die KI-Ausführung in der Fertigung um das 25-fache beschleunigt werden“, so Siemens in einer Aussendung. 

Nächster Innovationsschub in industrieller Fertigung und das Thema Security
Siemens arbeitet zudem mit NVIDIA zusammen, um Fertigungsbetrieben einen umfassenden Einblick in industrielle Systeme zu geben, Cybersecurity-Abläufe zu stärken und einen neuen Standard der Cybersicherheit für Betriebstechnologie (OT) bereitzustellen. 
Die erweiterte Partnerschaft zwischen Siemens und NVIDIA ist darauf ausgerichtet, den nächsten Innovationsschub in der industriellen Fertigung zu ermöglichen.

„Dank der branchenübergreifend starken Rolle von Siemens in der industriellen Transformation und dem leistungsstarken beschleunigtem Computing von NVIDIA schaffen die beiden Unternehmen die Voraussetzungen für den schnellen und effizienten Einsatz von KI-Lösungen in der Fertigung“, unterstreichen Siemens und NVIDIA in einem gemeinsamen Statement.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 23.06.2025