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20. April 2024

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„Es geht primär um neue Wertschöpfung“

„Es geht primär um neue Wertschöpfung“© k-business.com

Transformation mittels digitaler Innovation ist zu einem Querschnittsthema für Betriebe jeder Größe und Branche geworden. Welche Entwicklungen aktuell in der Business-IT relevant sind, erläutert Jochen Borenich, Mitglied des Vorstands von K-Businesscom.

Economy: Wie schaut es bei Wirtschaft und öffentlicher Hand mit der Umsetzung von digitaler Innovation aus?
Jochen Borenich: Durch die Krise wurde vielen Unternehmen und Institutionen bewusst, wo es Aufholbedarf gibt. Gerade bei KMUs war und ist es ein starker Treiber, um Digitalisierungsprojekte umzusetzen. Wir fungieren hier einerseits als Berater, andererseits begleiten wir unsere Kunden auch bei der Umsetzung bis zum letzten Schritt. Innovation ist für alle Unternehmen wichtig, egal welche Größe oder Branche.

Welche Referenz-Projekte gibt es?
Eine Vielzahl und ganz unterschiedliche Themen betreffend. Etwa das Krankenhaus Spittal/Drau und Wienerberger im Kontext mit Security und unserem Cyber Defense Center, die Vorarlberger Energienetze mit einem Smart Meter Projekt, Pöttinger Landmaschinen und der ÖAMTC zum Thema IT-Optimierung, Röchling und Zoerkler im Bereich IoT und intelligente Datennutzung, Cloud-Projekte mit Interseroh und Scheucher oder auch interaktive Kommunikationslösungen für den KSV1870.

Sicherheit bleibt ein zentrales Thema …
… Unternehmensnetzwerke werden eine immer größere Angriffsfläche. Besondere Vorsicht ist im Home Office mit mobilen Geräten geboten, Stichwort E-Mail Phishing-Attacken. Neben den technischen Maßnahmen braucht es noch mehr Schulung von MitarbeiterInnen.

Können Sie Zahlen nennen?
2021 gab es eine Verdopplung der Cyber Angriffe und 2022 gehen wir auch davon aus. In unserem Cyber Defense Center wurden bei einem Kunden bspw. 7 Mrd. sicherheitsrelevante Events im Monat mitgeloggt. Unsere Analysten haben in Summe schon mehr als 1000 unternehmensbedrohende Sicherheitsvorfälle bei unseren Kunden gemeldet und verhindert.

Daten im Kontext mit KI oder IoT sind ein zentraler Schwerpunkt bei vielen IT-Projekten. Was sind hier neue Trends?
Dienstleister, und hier vor allem Banken und Versicherungen, setzen zunehmend auf AI-Anwendungen zur Verbesserung ihrer Kundenservices. Ziel ist eine möglichst persönliche Betreuung zur Erhöhung von Kundenzufriedenheit und -Bindung. Wir haben dafür eine eigene AI-basierte Lösung für das interaktive Kundenservice entwickelt.

Eine Aufgabe der Digitalisierung sind neue Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodelle. Gibt es dafür spezielle IT-Lösungen?
Wir haben eine eigene Open Circularity Plattform entwickelt, die dann mit den jeweils beteiligten Unternehmen individuell umgesetzt wird. Das vereinfacht etwa die Rückverfolgbarkeit von Produkt- und Materialströmen, generiert Mehrwert durch Informationsaustausch, stellt Dienstleistungen im Bereich Re- und Up-Cycling zur Verfügung und bildet final die Basis für neue gemeinsame Geschäftsmodelle in einer Kreislaufwirtschaft.

Als IT-Dienstleister hat K-Businesscom virtuelle Servicedienste für unterschiedliche Branchen entwickelt. Gibt es dazu schon Markterfahrungen?
Hier ist unsere neue Smart Health Plattform zu nennen, wo für unterschiedliche Bereiche und Nutzer essenzielle Applikationen definiert werden können. Die Plattform synchronisiert auch die Daten und bietet zudem zertifizierte Dokumentationsmöglichkeiten. Einsatzgebiet ist etwa das Gesundheitswesen zur Erleichterung des medizinischen Alltags und für neue Wege in der Behandlung.

K-Businesscom betreibt in der Seestadt Aspern/Wien gemeinsam mit der TU-Wien ein Kompetenzzentrum zum Thema „Digitale Fabrik“. Was sind hier aktuelle Projekte?
Es geht vor allem um die Schnittstelle Mensch und Maschine mit ihren vielfältigen Ausprägungen. Die Kunst besteht darin, Daten sinnvoll miteinander zu verknüpfen sowie die betrieblichen Anforderungen zu verstehen und in eine wertsteigernde Lösung für das jeweilige Unternehmen umzusetzen. Das funktioniert nur mit dem Wissen und der Erfahrung der MitarbeiterInnen.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 19.04.2022