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27. September 2024

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Das Problem niedrigerer Rohstoffpreise

Das Problem niedrigerer Rohstoffpreisepiqs.de/michael cory

Aus Hoffnungsträgern werden Sorgenkinder. Der niedrige Ölpreis und die sinkende Rohstoffnachfrage setzen die Schwellenländer unter Druck.

Den Industrieländern bringt der niedrige Ölpreis einen willkommenen Konjunkturschub. Die hiesigen Unternehmen profitieren von niedrigeren Energiekosten und der gestiegenen Kaufkraft der Verbraucher. Aber es gibt auch Verlierer: Die Ölproduzenten leiden massiv unter dem niedrigen Preisniveau.

Einbruch in Nachfrage
Dazu kommt der vor allem von China ausgehende Einbruch der Nachfrage nach sonstigen Rohstoffen wie Kupfer, Silber, Aluminium oder Kohle. „In einigen Schwellenländern droht eine Abwärtsspirale: Fallende Preise stürzen die großen Rohstofflieferanten in die Krise, Kapital fließt aus den Schwellenländern ab, die Wachstumsaussichten trüben sich ein, die Nachfrage fällt weiter“, erklärt Gerhard Schwartz von der Prüfungs- und Beratungsorganisation EY Österreich.
Die Konjunkturentwicklung in den Schwellenländern sei bedenklich: „Die Schwellenländer entwickeln sich derzeit von Hoffnungsträgern zu Sorgenkindern. Russland und Brasilien sind längst Krisenfälle und auch die Entwicklung in China bereitet zunehmend Sorge. Die wirtschaftliche Dynamik in China leidet unter der Immobilienblase und dem Aktienmarktcrash. Das werden viele Unternehmen, die dort stark engagiert sind, schmerzlich spüren“. Chinas schwaches Wachstum führe zudem zu sinkenden Wachstumsraten auch in anderen asiatischen Ländern,. „Die Schwellenländer fallen als Wachstumsmotor der Weltwirtschaft vorerst aus“.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 12.10.2015