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29. März 2024

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Neue Arbeitsmarktinitiativen

Neue Arbeitsmarktinitiativen© Bilderbox.com

Land Niederösterreich entwickelt mit Experten weitere wirtschaftspolitische und arbeitsplatzrelevante Maßnahmen mit massiver Erhöhung der Investitionen. Gesonderter Fokus auf KMU sowie auf junge Menschen und ältere Generation.

(red/czaak) Die Corona-Pandemie und ihre nationalen Auswirkungen auf Wirtschaft und Arbeitsmarkt ist nicht nur Krankmacher sondern auch Neumacher, so die zentrale Botschaft beim aktuellen Arbeitsmarktgipfel in Niederösterreich. Unter dem Motto „Wirtschaft und Arbeit im Dialog“ analysierten Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Arbeitsmarkt-Landesrat Martin Eichtinger und Wirtschafts-Landesrat Jochen Danninger gemeinsam mit Experten, Sozialpartnern und Unternehmern die neuen Herausforderungen am Arbeitsmarkt und präsentierten neue Maßnahmen und Initiativen.

Sicherheit und neue Perspektiven
„Wir müssen vieles neu denken und den Menschen mit weiteren Initiativen größtmögliche Sicherheit wie auch neue Perspektiven geben“, betonte Mikl-Leitner in ihrer Einleitung. Weitere Teilnehmer des Arbeitsmarktgipfels waren renommierte Experten wie Christian Helmenstein (Leiter Economica Instituts für Wirtschaftsforschung), Christoph Schneider (Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Handelspolitik der WKO), Sven Hergovich (Landesgeschäftsführer AMS-NÖ), Wolfgang Ecker (Präsident der Wirtschaftskammer NÖ), Thomas Salzer (Präsident der Industrie NÖ), Markus Wieser (Chef der Arbeiterkammer NÖ) sowie Unternehmensvertreter wie Andreas Kandioler und Jürgen Haberl (Leiter der Lehrlingsausbildung bei den ÖBB).

Ein Schwerpunktthema waren besonders betroffene Zielgruppen wie junge Menschen, die kaum oder keine Berufserfahrung haben und die ältere Generation (50+) mit der zunehmenden Problematik bei Arbeitsverlust wieder eine Neuanstellung zu bekommen. Mikl-Leitner zufolge werden hier Initiativen im budgetären Ausmaß von knapp 70 Millionen Euro gestartet. „Damit können wir 9.000 Personen beim Wiedereintritt in den Arbeitsmarkt unterstützen“, so NÖ-Landeschefin. Ein zentrales Element der niederösterreichischen Aktivitäten gilt auch dem Lehrlingssegment. Die Mittel werden hier nun nochmals erhöht, in Summe stehen 54 Millionen Euro für zielgerichtete Aktivitäten zur Verfügung.

Nachfrage- und Angebotsschock
Weitere Maßnahmen sind die Ausweitung der Arbeitsmarkt-Initiative „Jobchance 50+“ und ein Sonderprogramm für zusätzliche Pflegekräfte. Über die NÖ Bildungsförderung werden dabei nun erstmals nicht nur Weiterbildungen, sondern auch Umschulungen gefördert. Parallel ausgeweitet werden die adressierten Berufsgruppen und dazu gehören nun von HeimhelferInnen und Sozialbetreuerin in der Altenarbeit über Familienarbeit und Unterstützung von Menschen mit Behinderung bis hin zu Pflegeassistenz und Pflegefachassistenz.

„Bei der aktuellen Krise handelt es sich um einen Nachfrage- und Angebotsschock mit dem zunehmenden Problem der fehlenden Konsummöglichkeiten. Dabei treffen Liquiditätsengpässe und der Nachfragerückgang vor allem kleine und mittlere Unternehmen (KMU)“, erläuterte Christoph Schneider, Leiter der Abteilung Wirtschafts- und Handelspolitik in der Wirtschaftskammer Österreich, die aktuelle Situation. „Maßnahmen zur Unterstützung der Liquidität, die Senkung von Lohnnebenkosten und Unternehmenssteuern sowie weitere Initiativen zur Konjunkturbelebung sind daher das Gebot der Stunde“, unterstrich Schneider.

Multiplikatoreffekt bei Investitionen
„Die Lehrlinge von heute sind unsere Fachkräfte von morgen. Mit der Aufstockung der NÖ Lehrlingsoffensive auf 54 Millionen Euro unterstützen wir junge Menschen auf ihrem Weg in die Arbeitswelt“, sagt Martin Eichtinger, NÖ-Arbeits-Landesrat. Und zur Unterstützung für für Arbeitnehmer über 50: „Das Programm ‚Jobchance‘ bietet Menschen über 50 die Möglichkeit, befristet von Gemeinden oder gemeinnützigen Vereinen angestellt zu werden. Wir bauen die bisherigen 600 Plätze auf 1.000 Plätze aus und nehmen dafür gemeinsam mit dem AMS NÖ 14 Millionen Euro in die Hand.“

Das wirtschaftspolitische Maßnahmenpaket wurde von Wirtschafts-Landesrat Jochen Danninger erläutert. „Unser bereits im September präsentiertes Konjunkturprogramm in Höhe von 229 Millionen Euro enthält sowohl regionale Anreize als auch Investitionen zum Thema Innovation. Bei der Digitalisierungsförderung im Jahr 2021 werden weitere 10 Millionen Euro folgen, mit dem Ziel rund 800 Betriebe zu unterstützen“, so Danninger. Eine weitere Maßnahme stellt die Erhöhung der Finanzierungshilfen für Investitionen, Wachstum und Ansiedlungen dar. Insgesamt soll das Maßnahmen- und Konjunkturprogramm Investitionen von rund einer halben Milliarde Euro in den nächsten Jahren auslösen.

Nähere Informationen: Büro LR Eichtinger, Mag. Markus Habermann, Telefon 02742/9005-12361, E-Mail markus.habermann@noel.gv.at, Büro LR Danninger, Mag. Andreas Csar, Telefon 02742/9005-12253, E-Mail andreas.csar@noel.gv.at, AMS Niederösterreich, Mag. Martina Fischlmayr, Telefon 050 904 300 120, E-Mail martina.fischlmayr@ams.at, Wirtschaftskammer Niederösterreich, DI (FH) Bernhard Tröstl, Telefon, 02742/851 14100, E-Mail kommunikation@wknoe.at, Industriellenvereinigung Niederösterreich, Gerti Wallner, MA, Telefon 01/711 35-2445, E-Mail gerti.wallner@iv.at, Arbeiterkammer Niederösterreich, Gernot Buchegger, MA, Telefon 057171-21121, E-Mail gernot.buchegger@aknoe.at .

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 09.10.2020