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18. April 2024

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Erstes Autismuszentrum Österreichs

Erstes Autismuszentrum Österreichs© NLK Reinberger

Land Niederösterreich eröffnet in St. Pölten bundesweit erstes Spezialzentrum für Autismus. Kooperation mit Spitzenforschern vom ISTA Klosterneuburg soll neue Diagnosemethoden und Therapien ermöglichen.

(red/czaak) Das Land Niederösterreich beschreitet wiederum beispielgebend neue Wege, diesmal in der medizinischen Behandlung von Autismus. Landeschefin Johanna Mikl-Leitner eröffnete am Standort St. Pölten das erste eigenständige Autismuszentrum Österreichs. Eine Kooperation mit der renommierten Forschungsinstitution ISTA in Klosterneuburg rund um die dort forschende Autismus-Expertin Gaia Novarino (Anm. Spezialgebiet Genetische Forschung) soll entsprechend neue Diagnose- und Behandlungsmethoden eröffnen.

Bei der Eröffnung erklärte der Autismus-Experte Christian Popow wesentliche Parameter der Krankheit und interessierte Besucher konnten alle neuen Räumlichkeiten mit den medizinischen wie therapeutischen Angeboten besichtigen. „Dieser Bau wird den Bedürfnissen von Kindern mit Autismus gerecht. Besonderes Augenmerk wurde auch auf eine ökologische Bauweise gelegt“, erläuterte Sonja Gobara, Leiterin des neuen Zentrums in Österreichs größtem Bundesland, wo neben dem ISTA auch das Med Austron in Wiener Neustadt als international beispielgebende medizinische wie forschungsintensive Spitzeneinrichtung anzuführen ist.

Große Herausforderung für Patienten wie familiäres Umfeld
„Das Leben mit Autismus bedeutet für die betroffenen Kinder und für das gesamte familiäre Umfeld eine große Herausforderung. Die Beteiligten dabei zu unterstützen ist unsere Verantwortung“, unterstrich Mikl-Leitner auch die sozial- und gesellschaftspolitische Bedeutung der neuen Einrichtung. „Die Expertinnen am ISTA arbeiten mit Nachdruck an einer Verbesserung der Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, so Mikl-Leitner zum Aspekt einer engen Kooperation zwischen ISTA und dem Autismuszentrum in St. Pölten. „Es ist wichtig, den Betroffenen die modernsten und besten Therapiemöglichkeiten zu bieten.“

Bisher war das Autismuszentrum im Ambulatorium Sonnenschein eingegliedert. Der Bau des eigenen Autismuszentrums erfolgte aufgrund der großen Nachfrage. Das gesamte Objekt wurde als abgeschlossene Einheit gestaltet, die sich um einen zentralen Hof gruppiert. Im Erdgeschoss liegen die Therapieräume, im Obergeschoss die Personalräume und die dazugehörige Infrastruktur. Im Autismuszentrum erhalten autistische Kinder eine kostenfreie Diagnostik und intensive Therapie. Etwa ein Prozent der österreichischen Bevölkerung ist von Autismus betroffen.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.02.2020