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17. April 2025

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Der Speckgürtel nimmt zu und die Peripherie verliert

Der Speckgürtel nimmt zu und die Peripherie verliert© Pexels.com/davidmacbee

Die Einwohneranzahl der an Wien grenzenden Gemeinden in Niederösterreich steigt in den letzten Jahren stark. Weiter weg liegende Gebiete verlieren hingegen. Ein Beispiel für den Zuwachs ist etwa die Region um Bruck/Leitha, eines für die Reduktion das Waldviertel.

(NOe-Wirtschaftspressedienst/red) Jene Bezirke in Niederösterreich, die im Speckgürtel um die Bundeshauptstadt Wien liegen, haben in den letzten zehn Jahren zum Teil deutlich an Einwohnern hinzugewonnen. Solche Regionen hingegen, die fernab der Ballungsräume liegen, schrumpfen.

Im Waldviertel war der Bevölkerungsrückgang sogar flächendeckend. Das geht aus einem aktuellen Bericht der Statistik Austria über die Bevölkerungsentwicklung Niederösterreichs in den Jahren 2014 bis 2024 und einer Analyse des NOe-Wirtschaftspressedienstes hervor.

Bruck an der Leitha und Baden und Mödling und Purkersdorf
Die führende „Boom-Region“ in Niederösterreich ist der Bezirk Bruck/Leitha. Dort ist die Bevölkerung in den letzten zehn Jahren um fast 14.000 Personen auf 110.000 Einwohner gewachsen. Stark zugelegt hat die Einwohnerzahl auch in den Bezirken Baden von plus 8.500 auf 150.200. Danach folgt Mödling (plus 4.700 auf 121.600), der Bezirk Gänserndorf (plus 10.800 auf 109.400), die Regionen Purkersdorf und Wienerwald im Bezirk St. Pölten-Land (plus 7.300 auf 134.800) sowie die Bezirke Tulln (plus 10.400 auf 109.800) und Korneuburg (plus 6.600 auf 94.100).

Der Zuwachs betrifft auch Niederösterreichs große Städte. In Wiener Neustadt etwas ist die Bevölkerungszahl in den letzten zehn Jahren um 6.200 auf 49.200 nach oben geschnellt. Die Landeshauptstadt St. Pölten ist um 7.000 Einwohner größer geworden und hält jetzt bei fast 60.000 Bewohnern. In der Wachau-Metropole Krems wohnen jetzt 25.500 Personen – um 1.500 mehr als Ende 2014.

Zwettl und Waidhofen an der Thaya und Horn und Gmünd und Lilienfeld
Vergleichsweise düsterer fallen die Ergebnisse der Statistik Austria für die peripheren Regionen aus und ein Grund dafür ist ein zu geringes Angebot an Arbeitsplätzen. Umfangreichere Bevölkerungsrückgänge mussten die Waldviertler Bezirke Zwettl (minus 1.400 Personen auf 41.500), Waidhofen/Thaya (minus 1.000 auf 25.300) und Horn (minus 400 auf 30.900) hinnehmen.

Am höchsten war das Minus um 1.800 auf 35.500 Einwohner im Bezirk Gmünd. Auch in Lilienfeld im Alpenvorland hat die Einwohnerzahl zwischen 2014 und 2024 um 900 auf 25.100 abgenommen, so Zahlen und Analysen von Statistik Austria und NOe-Wirtschaftspressedienst.

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 25.02.2025