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19. März 2024

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Wenn Maschinen direkt zusammenarbeiten

Wenn Maschinen direkt zusammenarbeiten© Pexels.com/Herbert Santos

Open Platform Communications Unified Architecture ist ein wichtiges Kommunikationsprotokoll für die Industrie 4.0. Das Software Comptence Center Hagenberg und Engel Austria entwickeln nun neue Methoden für einen herstellerunabhängigen Datenaustausch bei Maschinen.

(red/czaak) Wie werden Maschinensteuerung mit anderen Systemen oder anderen Maschinen verbunden? Wie interagiert eine Spritzgussmaschine eines Herstellers mit einem Roboter eines anderen? Die sogenannte Open Platform Communications Unified Architecture (OPC UA) ermöglicht die Kommunikation zwischen Maschinen, Geräten und anderen Systemen im industriellen Bereich und das unabhängig von Hersteller, Systemlieferant, Programmiersprache oder Betriebssystem.

Verständlichere Informationsmodelle
Grundlage der Kommunikation sind eigene Informationsmodelle für die Daten- und Prozessbeschreibungen, die je nach Kontext, Branche und Systemarchitektur individuell gestaltet sind. Wie diese Kommunikation erfolgen soll, wird in Informationsmodellen definiert, die allerdings für Menschen schwer lesbar sind. Um nun trotzdem aus den Modellen leicht verständliche Dokumente zu erstellen, entwickeln das Software Competence Center Hagenberg (SCCH) und das Unternehmen Engel Austria das Dokumentationswerkzeug NodeDoc.

Komplexe Informationsmodelle werden üblicherweise im Team entworfen, sodann spezifiziert und mit speziellen Modellierungswerkzeugen erstellt. Häufig werden Informationsmodelle im Zuge des Engineerings auch automatisch erzeugt. Als Datei gespeichert liegt das Informationsmodell in einem normierten Format vor, ist jedoch für Anwender schwer lesbar und je nach Komplexität auch schwer verständlich. Um dieses auch als Nodeset bezeichnete normierte Format in eine verständlichere Form zu bringen, entwickelt das SCCH gemeinsam mit Engel Austria das Dokumentationswerkzeug „NodeDoc“.

Übergreifende Kommunikationsprozesse
„Damit können wir vollautomatisiert Dokumentation aus Informationsmodellen erzeugen, sparen Entwicklern Zeit, die sie ansonsten für die manuelle Erstellung der Dokumentation benötigen würden und können gleichzeitig Anwender und Experten ohne Entwicklerkenntnisse rasch und unkompliziert in Entscheidungen einbinden“, erläutert Bernhard Dorninger, der das Projekt am SCCH leitet.

Bei Engel Austria wird NodDoc bereits eingesetzt. "Die automatisch generierte Dokumentation ist sehr gut verständlich, was das gemeinsame Arbeiten enorm erleichtert. Was jetzt automatisch geht, musste früher von Hand geschrieben bzw. gezeichnet werden“, sagt Albin Kern, Leiter Bereich Softwareentwicklung Visualisierung bei Engel.

Software Competence Center Hagenberg
Die Software Competence Center Hagenberg GmbH (SCCH) ist ein unabhängiges Forschungszentrum im Bereich Software in Österreich und zählt zu den Beteiligungsgesellschaften der Upper Austrian Research des Landes OÖ. Mit knapp 100 MitarbeiterInnen zählt das SCCH seit Gründung durch die Johannes Kepler Universität (JKU) im Jahr 1999 auf anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung.

Als nunmehriges Comet K1-Kompetenzzentrum im Softwarepark Hagenberg liegt der Fokus verstärkt auf Data & Software Science – und auf engen Kooperationen mit Partnern aus der Wissenschaft und Wirtschaft. Das Comet-Zentrum Software Competence Center Hagenberg wird im Rahmen von Comet – Competence Centers for Excellent Technologies durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT), das Bundesministerium für Digitalisierung und Wirtschaft (BMDW) und das Land Oberösterreich gefördert.

Links

red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 04.10.2021