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19. März 2024

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Start für nächste Ausbaustufe der Raumfahrtforschung

Start für nächste Ausbaustufe der Raumfahrtforschung© Pexels.com/pixabay

Land Niederösterreich fördert in Wiener Neustadt neues Projekt im Bereich hybrider Antriebssysteme. Standort mit FH, Forschungszentrum FOTEC und SpinOff Enpulsion untermauert internationale Bedeutung als Zentrum für angewandte Weltraumforschung.

(red/mich/cc) Das Land Niederösterreich hat mit dem Institut for Science and Technology (ISTA) in Klosterneuburg und mit dem MedAustron in Wiener Neustadt bereits zwei weltweit beachtete Leuchtturmprojekte in der internationalen Spitzenforschung. Als weiteres Vorzeigeprojekt entwickelt sich nun die Weltraumforschung am Standort Wiener Neustadt.

Die dortige FH, ihr Forschungsunternehmen FOTEC und dessen SpinOff Enpulsion haben sich über internationale Projekte bereits in der Vergangenheit eine hohe internationale Expertise erarbeitet. Nun planen Land Niederösterreich und Fotec das neue Forschungsprojekt „CP/EP Thruster Development – Entwicklung der Grundlagen für hybride Antriebssysteme“ für Weltraum-Anwendungen.

Wiener Neustädter Cluster auf einer Stufe mit Airbus, Boeing oder Lockhead Martin
„Es ist sehr beachtlich, dass es weltweit, neben den Big-Playern wie Airbus, Boeing oder Lockhead Martin, nur die FOTEC gibt, welche in den Bereichen elektrische und chemische Antriebssysteme für Kleinsatelliten über das nötige Know-how verfügt“, unterstreicht Niederösterreichs Landeschefin Johanna Mikl-Leitner.

„Die Player im ‚New Space‘-Geschäft stehen vor der Herausforderung, geeignete Antriebe für ihre Satelliten zu beschaffen. Der Markt dafür befindet sich aber erst im Aufbau und hier wollen wir nun mit Lösungen punkten“, erläutert Helmut Loibl, Geschäftsführer der Fotec, die strategische Dimension.

Hybride Antriebssysteme auf chemischer und elektrischer Basis
Ziele des neuen Projekts sind umweltfreundliche und kostengünstige chemische Triebwerke, sowie hybride elektrische und chemische Antriebssysteme. Darüber hinaus geht es um die Grundlagen für die Entwicklung eines sogenannten Bipropellant-Triebwerks, welches für Missionen zum Mond oder weiter ins Sonnensystem zum Einsatz gelangen soll.

Die Experten der FOTEC werden mit international renommierten Partnern, wie zum Beispiel Lithoz (Wien) oder dem Centre national de la recherche scientifique (Frankreich) zusammenarbeiten. „Davon profitiert der gesamte Technologie- und Bildungsstandort Wiener Neustadt“, freut sich Armin Mahr, Chef der FH Wiener Neustadt.

Land Niederösterreich steuert 2,85 Millionen Euro bei
Das Projekt wird von der Europäischen Weltraumagentur (ESA) begleitet. Die nationale Agentur für Luft und Raumfahrt (ALR) koordiniert den Informationsaustausch zwischen FOTEC, ESA und dem Land Niederösterreich. „Durch dieses Forschungsvorhaben wird die Raumfahrtforschung in Niederösterreich stark aufgewertet und gewinnt weiter an internationaler Sichtbarkeit“, so Johanna Mikl-Leitner als verantwortliche Landeshauptfrau.

Und: „Ich bin überzeugt, dass dadurch weitere Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und Wirtschaftsbetrieben entstehen und zusätzliche Projekte nach Niederösterreich geholt werden können“, betont die Landeschefin von Österreichs größtem Bundesland. Das Land Niederösterreich finanziert das Projekt mit 2,85 Millionen Euro für vier Jahre.

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red/mich/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 20.12.2021