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13. Februar 2025

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Neue Gelder für Krebsforschung in Innsbruck

Neue Gelder für Krebsforschung in Innsbruck© Pexels.com/ivan samkov

Die Kinder-Krebs-Hilfe stärkt die patientennahe Forschung an der Med Uni Innsbruck mit einer halben Million Euro an neuen Geldern. Im Fokus stehen die Themen Therapie und Lebensqualität.

(red/czaak) Die meisten Kinder, die in Tirol, Vorarlberg und Südtirol als Einzugsgebiet der Kinderonkologie und -hämatologie an der Univ.-Klinik für Pädiatrie in Innsbruck an Krebs erkranken, haben mittlerweile sehr gute Chancen, die Krankheit zu überleben. Die Heilungsrate etwa bei akuter lymphatischer Leukämie liegt inzwischen bei über 94 Prozent. Das ist auch und insbesondere ein Verdienst der Wissenschaft.

Die Kinder-Krebs-Hilfe Tirol und Vorarlberg als langjähriger Kooperationspartner der Medizinischen Universität Innsbruck hat nun aktuell eine Stiftungsprofessur für Kinderonkologie finanziert und damit soll die Forschung rund um diese Erkrankungen wesentlich unterstützt werden. 

Stiftungsprofessur für Kinderonkologie
Nach Ablauf der Stiftungsprofessur hat Rektor Wolfgang Fleischhacker Roman Crazzolara nun zum Professor für pädiatrische Hämatologie und Onkologie an der Med Uni Innsbruck berufen. Die Kinder-Krebs-Hilfe stellt zu diesem Anlass neuerlich 500.000 Euro zur Verfügung, um die Forschung des Teams von Roman Crazzolara weiterhin zu stärken.

„Es freut mich, dass wir mit Roman Crazzolara einen ausgezeichneten Mediziner und Forscher auf dem Gebiet der Kinderonkologie und -hämatologie berufen konnten. Er bringt den aktuellen Stand der Wissenschaft nicht nur direkt ans Bett der jungen Patient:innen, sondern auch in deren Zuhause“, betont Wolfgang Fleischhacker, Rektor der Med Uni Innsbruck, auch die Crazzolaras Expertise in der Lebensqualitätsforschung.

Lebensqualität mit Forschung und Spitzenmedizin verbessern
„Dank der großzügigen Unterstützung der Kinder-Krebs-Hilfe Tirol und Vorarlberg und der verstärkten Vernetzung mit führenden onkologischen Zentren weltweit, bin ich zuversichtlich, dass wir auch in Zukunft wegweisende Beiträge zur Verbesserung der Behandlung und Lebensqualität krebskranker Kinder und Jugendlicher leisten können“, so der renommierte Kinderonkologe. 
Inhaltlich sollen insbesondere bestehende Forschungsschwerpunkte vertieft werden und dazu die interdisziplinäre Ausbildung von Kinderonkolog:innen und Pflegekräften mit Fokus auf innovative Therapien und psychosoziale Betreuung ausgebaut werden. Die daraus resultierenden Erkenntnisse sollen unmittelbar den PatientInnen zugutekommen. 

Langzeitnachsorge für Krebsüberlebende
Bei Projekten im Bereich der angeführten Lebensqualität ist etwa die ZONE-Initiative zu nennen, ein Meilenstein in der Nachsorge von Langzeitüberlebenden nach einer Krebserkrankung im Kindesalter. Kern des Programms ist die systematische Erfassung von Langzeitfolgen. Es richtet sich an Betroffene ab 18 Jahren, deren Krebstherapie mindestens fünf Jahre zurückliegt. Ein wichtiger Aspekt dabei ist die nahtlose Überführung der Betreuung in die Erwachsenenmedizin.

„Dies ist entscheidend, da viele Überlebende im Erwachsenenalter mit spezifischen Herausforderungen konfrontiert werden, die direkt mit ihrer früheren Krebserkrankung zusammenhängen, aber erst Jahre nach der Behandlung auftreten. Bis zur Einrichtung der ZONE hat es für die Betroffenen keinen zentralen Ansprechpartner gegeben“, sagt Roman Crazzolara. Basierend auf den Erkenntnissen, geht es nun um neue präventive Maßnahmen und deren Erprobung in klinischen Studien. Langzeitfolgen sollen verhindert oder zumindest abgemildert werden, so die Ziele.

Patient-Reported Outcomes (PROs) oder die Stimme der PatientInnen
Ein weiterer neuer Schwerpunkt liegt auf der Erfassung und der Behandlung von Symptomen und Belastungen, welche die Patient:innen selbst per App den ÄrztInnen mitteilen. Durch regelmäßige Erhebungen werden Symptome wie Erbrechen, Übelkeit, Fatigue und Schmerzen frühzeitig erkannt.

„Wir beziehen die Perspektive der PatientInnen nun unmittelbar in den Behandlungsprozess ein und das verbessert auch die Kommunikation zwischen Ärzten, Patienten und deren Familien“, so Crazzolara. „Final wirkt sich das dann positiv auf die Therapietreue und damit auf den Behandlungserfolg aus“, so der Spitzenmediziner. 

Supportive Care oder die ganzheitliche Unterstützung
Bedeutende Fortschritte, die direkt zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen, konnten auch im Bereich der sogenannten Supportive Care erzielt werden. Herauszustreichen sind Initiativen zur Optimierung der Pilzprophylaxe sowie der Sepsis- und ECMO-Therapie (i.e. Herz-Lungen-Maschine). Diese Maßnahmen haben zu deutlichen Verbesserungen in der Therapieeffizienz und Patientensicherheit geführt.

„Wichtiger Teil der Supportive Care ist die psychosoziale Betreuung. Schwerwiegende Komplikationen können dadurch reduziert werden“, erklärt Roman Crazzolara als neuer Professor für pädiatrische Hämatologie und Onkologie an der Med Uni Innsbruck. „Durch gezielte Unterstützungsangebote können wir Ängsten von PatientInnen und ihren Angehörigen besser begegnen und eine ganzheitliche Betreuung gewährleisten“.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 14.01.2025