Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

19. März 2024

Search form

Search form

Der ökologische und ökonomische Kreislauf der Wirtschaft

Der ökologische und ökonomische Kreislauf der Wirtschaft © Pexels.com/Ron Lach

Europa wie Österreich möchten umweltfreundlicher und wettbewerbsfähiger werden und dafür soll auch mehr Abfall wiederverwertet werden. Ein neues Christian Doppler Labor an der TU Wien erforscht nun neue Methoden im Bereich Recycling und Kreislaufwirtschaft. 

(red/mich) Die EU hat im Jahr 2015 ein Kreislaufwirtschaftspaket beschlossen, das nicht nur die Importe von Rohstoffen reduzieren, sondern auch Umweltschäden durch die Abfallwirtschaft minimieren soll. Europas Rohstoffwirtschaft soll damit nachhaltiger werden. Das neue Christian Doppler Labor (CD) für Design und Bewertung einer effizienten, recyclingbasierten Kreislaufwirtschaft an der TU Wien soll nun erforschen, wie eine möglichst kostensparende, umweltschonende und entsprechend nachhaltige Lösung aussehen kann. Bislang sind Europa und Österreich vom Import diverser Rohstoffe abhängig.

Wirtschaftsministerium fördert Kreislaufwirtschaft
„Glas, Kunststoffe, Metalle, Schotter und Zellulose sind wichtige Rohstoffe für produzierende Unternehmen in Österreich“, sagt Margarete Schramböck, BMin für Wirtschaft und Digitalisierung, in deren Ressortverantwortung auch die CD Labors liegt. „Derzeit werden diese Rohstoffe mit hohem Aufwand aus natürlichen Vorkommen gewonnen und zum Teil auch importiert. Mit effizienterem Recycling könnten sie in Österreich aus Abfällen gewonnen werden und damit zur Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen beitragen – und dafür wird das neue CD-Labor einen wichtigen Beitrag leisten“, erläutert Schramböck.

„Eine zentrale Aufgabe des Christian Doppler Labors ist die wissenschaftliche Grundlage für ein effiziente Rückgewinnung von Sekundärrohstoffen aus verschiedenen Abfallströmen zu schaffen,“ sagt Jakob Lederer vom Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften zum Thema Abfallrecycling. Lederer leitet das neue CD-Labor und untersucht gemeinsam mit Unternehmenspartnern sowie der Montanuniversität Leoben und der TU Wien innovative Möglichkeiten für mehr Kreislaufwirtschaft.

Partnerschaft mit Unternehmen aus Abfallwirtschaft, Energie und Industrie
Das neue CD-Labor möchte auch Unternehmen im Bereich Abfallwirtschaft, Energieversorgung und produzierende Industrie ansprechen, um bestehende Methoden der Sammlung und Aufbereitung von Abfällen zu verbessern – und Abfälle aus Glas, Kunststoff, Metall, Papier und Textilien einfacher zu recyceln. „Es ist wichtig, die Effizienz dieser Methoden hinsichtlich ihrer ökonomischen und umweltbezogenen Auswirkungen zu beurteilen, um sich für einen richtigen Mix aus Maßnahmen entscheiden zu können,“ sagt Jakob Lederer. Untersucht werden sowohl die klassische getrennte Sammlung als auch neue Technologien der Aufbereitung von recyclebaren Abfällen. 

Die Ergebnisse sollen nicht nur den Unternehmenspartnern helfen, sie werden auch publiziert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, um gesellschaftliche Entscheidungen im Sinne des Kreislaufwirtschaftspakets zu treffen. In Christian Doppler Labors wird anwendungsorientierte Grundlagenforschung betrieben, Forscher kooperieren dazu mit innovativen Unternehmen. Die Christian Doppler Forschungsgesellschaft gilt auch international als Best-Practice-Beispiel. Die CD-Labors werden von der öffentlichen Hand und den beteiligten Unternehmen gemeinsam finanziert, wichtigster öffentlicher Fördergeber ist das BM für Wirtschaft und Digitalisierung.

Links

red/mich, Economy Ausgabe Webartikel, 24.09.2021