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28. März 2024

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Lernen mittels Virtual Reality

Lernen mittels Virtual Reality@piqs.de/kaijen

Passend ausgewählte virtuelle Avatare sollen das Lernen künftig ansprechender machen. Mädchen bevorzugen dabei menschliche Vorbilder, Burschen orientieren sich lieber an Drohnen, so eine Studie der Uni Kopenhagen.

Um das Potenzial moderner Lernmethoden mittels Virtual Reality (VR) entsprechend gut auszuschöpfen, ist auch der richtige virtuelle Lehrer entscheidend. Wie dieser aussehen sollte, hängt auch vom Geschlecht der Kinder ab, so ein Bericht von Pressetext Austria zu einer aktuellen Studie der Universität Kopenhagen. Als eine Art virtuelles Vorbild sprechen etwa Mädchen besonders gut auf einen Lehr-Avatar namens "Marie" an, während Jungs, möglicherweise ebenso geschlechtsaffin, auf virtuelle Drohnen stehen.

Identifikationspotential für Kinder und Jugendliche
In virtuellen Lernumgebungen ist es relativ einfach Lehrenden ein Aussehen zu verleihen, mit dem sich Kinder so gut identifizieren können, dass sie dadurch auch besser lernen. "Das bietet uns die aufregende Möglichkeit, Bildung tatsächlich ansprechender für Schüler zu machen", so Guido Makransky. Zur Hinterfragung welche Gestalt dafür dienlich ist, hat der Psychologe mit Kollegen eine Studie mit je 33 Schülern und Schülerinnen der siebten und achten Schulstufe und verschiedenen virtuellen Lehravataren durchgeführt.
Die Mädchen haben dabei besonders gute Lernfortschritte erzielt, wenn sie von „Marie“ unterrichtet wurden, einem Avatar in der Gestalt einer jungen Forscherin. Dieses Art Vorbild könnte entsprechend auch helfen, junge Frauen stärker für Naturwissenschaften und Technik zu begeistern. Bei den Burschen wiederum war eine schwebende Drohne der Avatar, mit dem sie konzentriert lernen konnten. Laut Makransky kann das damit zusammenhängen, dass so ein Avatar gewisse superheldenartige Züge hat und zudem Ähnlichkeiten mit Figuren aus Computerspielen.
Aktuellen Schätzungen nach sollen die Kosten von VR-Systemen in den nächsten zwei bis drei Jahren so weit sinken, dass sie bis 2025 für eine große Anzahl von SchülerInnen zum Bildungsalltag gehören. "Wir brauchen mehr Information darüber, wann und wie Lehre mittels VR-Simulationen von Vorteil ist", betont Markansky. Es gelte, sinnlose Investitionen ohne echten Bildungsmehrwert zu vermeiden.

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PressetextAustria/red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 28.02.2019