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29. März 2024

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Aufschwung mit Herausforderungen

Aufschwung mit Herausforderungen© Pexels.com/Tim Gouw

Nach dem coronabedingten Einbruch befindet sich Österreichs Wirtschaft wieder auf Vorkrisenniveau. Das Institut für Höhere Studien hebt nun die Prognosen weiter an und erwartet zudem eine geringere Arbeitslosenquote und Inflation.

(red/czaak) Seit dem heurigen Frühjahr wächst die österreichische Wirtschaft sehr dynamisch. Getragen von den Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen und der internationalen Konjunkturerholung, legte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal 2021 um 4,0 Prozent gegenüber dem Vorquartal zu. Das Institut für Höhere Studien (IHS) hebt nun seine Prognose für das BIP-Wachstum im laufenden Jahr auf 4,5 Prozent an und avisiert die gleiche Erhöhung auch für 2022.

Weltwirtschaft nimmt kräftig an Fahrt auf
Im Euroraum erhöhte sich die Wirtschaftsleistung gegenüber dem Vorquartal um 2,2 Prozent, in den USA um 1,6 Prozent. Die globale Wirtschaftsleistung ist inzwischen höher als vor Ausbruch der Pandemie, allerdings bestehen weiter große Unterschiede zwischen Ländern und Sektoren. In den Industrieländern zeigt sich etwa eine kräftige Erholung der Diensteistungsbereiche. Viele Länder unterstützen die Erholung mit expansiver Fiskalpolitik, insbesondere die USA.

Für das IHS bleibt China mit 8,0 Prozent für 2021 und 5,3 Prozent für 2022 der weltweite Wachstumsmotor. Bedingt durch die expansive Fiskalpolitik sollte die US-Wirtschaft heuer um 5,8 und 2022 um 4,0 Prozent zulegen. Im Euroraum gehen die IHS-Experten von Wachstumsraten von 4,8 (2021) und 4,5 Prozent (2022) aus. Und die Weltwirtschaft soll nach dem Einbruch im Vorjahr mit Raten von 5,5 bzw. 4,4 Prozent wieder ebenso kräftig expandieren.

Inflation und Arbeitsmarkt
Beim Thema Inflation zeigt sich für August eine Rate von 3,2 Prozent, der Preisauftrieb hat sich auch in Österreich stark beschleunigt. Preistreiber sind Energie, Flüge, Gastronomiedienstleistungen oder Wohnungsinstandhaltung. Der starke Anstieg der Rohstoffpreise deutet darauf hin, dass der Preisdruck auch in den kommenden Monaten hoch bleiben dürfte. Vor diesem Hintergrund hebt das IHS nun die Inflationsprognose für heuer auf 2,6 Prozent an. Für 2022 werden dann im Jahresschnitt 2,3 Prozent erwartet.

Die kräftige Konjunkturerholung hinterlässt auch ihre Spuren am Arbeitsmarkt. Im September ist die Zahl der Arbeitslosen auf das Vorkrisenniveau gefallen. Ausgehend von 9,9 Prozent im Vorjahr sollte die Arbeitslosenquote im laufenden Jahr auf 8,1 Prozent sinken, so das IHS. Aber, Stichwort etwa Fachkräftemangel: „Trotz deutlich verbesserter Aussichten sind wohl zusätzliche Maßnahmen bei qualifikatorischen und regionalen Herausforderungen notwendig“, so das Resümee der IHS-Experten.

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red/czaak, Economy Ausgabe Webartikel, 11.10.2021