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26. April 2024

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Traditionelles Verhalten in einer digitalisierten Welt

Traditionelles Verhalten in einer digitalisierten Welt© Bilderbox.com

Das Onlinebanking boomt – aber das Filialgeschäft ist noch lange nicht tot.

Europas Bankkunden erledigen ihre Bankgeschäfte am liebsten im Internet. Drei von vier Kunden loggen sich mindestens einmal pro Woche auf der Homepage ihrer Bank ein. Aber auch wenn traditionelle Kanäle tendenziell an Bedeutung verlieren, sind sie für viele Kunden weiterhin die bevorzugte Methode: 34 Prozent besuchen mindestens einmal pro Woche ihre Bankfiliale, während 36 Prozent über das Telefon mit ihrem Kundenbetreuer in Kontakt tritt. Das ist ein Ergebnis einer europaweiten Studie, die Fujitsu beauftragt hat. Es wurden rund 7.000 Verbraucher befragt.
„Wir bewegen uns zweifelsfrei in Richtung einer digitalisierten Welt. Aber das bedeutet nicht, dass traditionelle Kanäle begraben sind“, erklärt Francois Fleutiaux, Senior Vice President und Head of Sales EMEIA bei Fujitsu. „Für Verbraucher ist der digitale Kanal lediglich eine neue, bequeme Kommunikationsmöglichkeit mit ihrer Bank oder Versicherung. Der persönliche Kontakt hat weiterhin einen hohen Stellenwert.“ Erfolgreiche Anbieter werden diese verschiedenen Kanäle integrieren und so ihren Kunden alle Optionen anbieten.

Wandel
Die Einstellung der Verbraucher gegenüber Innovation wirkt sich auch auf den Datenaustausch aus. 97 Prozent der Befragten würden es begrüßen, wenn ihre Bank oder Versicherung auf Grundlage ihrer Daten ein größeres Leistungsangebot entwickeln. Dies ist laut Fleutiaux ein bemerkenswerter Wandel der Verbrauchereinstellung.
59 Prozent hätten keine Einwände, wenn die Bank oder Versicherung ihre Daten zur Senkung ihrer Hypothekenzahlungen nutzen würde. Nahezu die Hälfte der Verbraucher würde der Bank oder Versicherung erlauben, ihnen entsprechende Produkte oder Leistungen auf Basis ihrer Daten zu empfehlen. 44 Prozent der Teilnehmer der Studie wünschen sich Beratungen zu ihrem Ausgabenverhalten anhand der verfügbaren Daten. Und über ein Drittel würden es begrüßen, wenn die Bank oder Versicherung ihre Daten zur Verbesserung ihrer Kreditwürdigkeit nutzen würde.
„Die Verbraucher wünschen sich eine fortwährende Weiterentwicklung. Der moderne Finanzsektor muss sich daher zusammenschließen, um Teil dieser Entwicklung zu werden. Andernfalls besteht die Gefahr vergessen zu werden“, so Fleutiaux.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 09.06.2016