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24. April 2024

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Steigender Bedarf und Nutzung bei Elektromobilität

Steigender Bedarf und Nutzung bei Elektromobilität piqs.de/Richard P J Lambert

Bundesverband für Elektromobilität beschließt Maßnahmenpaket mit Ausbau des Ladestationsnetzes, benutzerfreundliche Abrechnungssysteme und Mitwirkung am Österreichischen Elektromobilitätsgesetz.

Das Interesse nach Elektromobilität steigt, allein von Jänner bis Mai wurden heuer in Österreich rund 630 rein elektrisch betriebene Elektrofahrzeuge neu zugelassen. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 20 Prozent und laut Umweltbundesamt wird 2015 der Bestand an E-Autos (inklusive Plug-in-Hybridautos) von 4.700 auf mehr als 20.000 anwachsen.

Gemeinsame Strategie
Elektromobilität ist nicht die Domäne einer einzigen Branche, sie funktioniert in einem branchenübergreifenden Zusammenhang. "Damit sie zu einem ökologisch wie ökonomisch stabilen System wird, bedarf es einer intensiven Zusammenarbeit zwischen Energieversorgungsunternehmen (EVUs), gesetzgebenden Stellen und weiteren Playern am E-Mobilitätsmarkt", so Jürgen Halasz vom Bundesverband für Elektromobilität Österreich (BEÖ).
"Derzeit sind es vor allem die innovativen Pilotprojekte und Modellregionen von Wien bis Vorarlberg, die Elektromobilität erlebbar machen. Schon bald wird diese umweltfreundliche Art der Mobilität ein selbstverständlicher Teil unseres Alltags sein", sagt Christoph Schmidt von der Energie Burgenland Green Power.

Flächendeckende Versorgung und öffentliche Aufklärung
Elektroautos sind in der Akzeptanz der österreichischen Autofahrer in den letzten zwei Jahren gestiegen. Doch immer wieder taucht die Fragen auf: ‚Wie weit kann ich mit meinem Elektroauto fahren?’. Ein gemeinsames Ziel des BEÖ ist es für ein einheitliches Ladestationsnetz in Österreich zu sorgen. Derzeit gibt es 1.800 Ladestationen in Österreich, im Juli 2015 kommen vier Schnell-Ladestationen entlang der Autobahn A2 Wien-Graz hinzu.
"Das bedeutet alle 60 Kilometer eine Stromtankstelle und in maximal 20 Minuten ist der Ladevorgang abgeschlossen", ergänzt Halasz. Der BEÖ versteht sich hier als Impulsgeber und arbeitet an einer flächendeckenden Versorgung in ganz Österreich. Dazu soll eine ‚Stromtankstellen-Datenbank’ im Internet bereitgestellt werden sowie eine Info-Fibel zum richtigen Laden mit Informationen zu Standort, Ladezeit und Bezahlsystemen.

EU-Kraftstoff-Richtlinie weist den Weg
Weiters arbeitet der BEO aktiv an verschiedenen Gesetzesvorschlägen und Normierungen mit. "Wir wissen, dass in Ländern mit hohen Anreizsystemen, wie etwa Norwegen, nicht nur die Akzeptanz für E-Mobilität in der Bevölkerung anstieg, es kam auch zu einer Marktdynamik in Richtung Ökologisierung,“ erläutert Halasz. Der BEÖ hatte sich in der letzten Steuerreformdebatte auch für steuerliche Anreize für Dienstfahrzeuge eingesetzt.
Eine eigene EU-Richtlinie verpflichtet Österreich und alle EU-Mitgliedsstaaten eine Infrastruktur für alternative Kraftstoffe aufzubauen. "Diese Richtlinie weist prinzipiell den richtigen Weg. Nach Ansicht des BEÖ sollte der Ausbau der Elektromobilität klar priorisiert werden. An anderer Stelle arbeiten wir für einheitliche technische Standards für Ladestellen und so die Interoperabilität zu befördern. Ziel ist die Verabschiedung eines wirksamen Elektromobilitätsgesetzes für Österreich bis Ende 2016", resümiert Halasz.

Links

red/cc, Economy Ausgabe 999999, 26.06.2015