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29. März 2024

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Nägel mit Köpfen

Nägel mit Köpfen© piqs.de/kay4jay

Die Chemische Industrie Niederöstrreichs erhofft sich von der neuen Regierung Bürokratieabbau und Arbeitszeitflexibilisierung.

Große Hoffnungen in die neue Regierung setzen die 51 niederösterreichischen Chemiebetriebe. Durch aktives Angehen von Bürokratieabbau, Arbeitszeitflexibilisierung sowie Bildungsreform soll es den Unternehmern wieder schmackhaft gemacht werden, weiter am Standort zu bleiben und auch noch zu investieren. Hubert Culik, Obmann des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreich, zeigt sich zuversichtlich, dass der neue Bundeskanzler mit Managementmethoden systematisch bessere Bedingungen für die Wirtschaft schaffen wird.
„Dass der Standort Österreich in Gefahr ist, mahnen wir schon sehr lange. Mit einem Bundeskanzler, der aus der Wirtschaft kommt, haben wir große Hoffnungen, dass hier endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden“, meint Culik optimistisch und spricht sich dafür aus, auch das Thema TTIP wieder auf die sachliche Ebene zu holen: „Ein Handelsabkommen mit den USA wäre für die chemische Industrie ein Bürokratieabbau und würde ebenfalls dazu beitragen, die Betriebe zu halten und damit die Arbeitsplätze abzusichern. Was uns bis jetzt bekannt ist, würden die strengen EU-Regeln mit TTIP nicht außer Kraft gesetzt werden.“

Begeistern
Als positiv wertet Culik den Anstieg der Lehramtsstudenten für Chemie, die in Zukunft den Mangel an naturwissenschaftlichem Lehrpersonal beheben sollen. „Wenn wir die jungen Menschen für Chemie begeistern, stellen wir auch das Fachpersonal der Zukunft sicher“, sagt er.
Die 51 Betriebe der Chemischen Industrie in Niederösterreich beschäftigen 6.800 Mitarbeiter. Der Produktionswert 2015 betrug 2,36 Milliarden Euro, was einem Minus von 5,6 Prozent entspricht. Insgesamt bilden 37 Betriebe 297 Lehrlinge aus.
Zu den blau-gelben Leitbetrieben zählen der Erzeuger von Kunststoffrohren Pipelife in Wiener Neudorf, die Sanitärtechnik-Firma Geberit in Pottenbrunn, die Krems Chemie Chemical Services und Österreichs größter Produzent von Lacken, die Axalta Coating Systems Austria GmbH in Guntramsdorf.
In Österreich setzt sich die Chemische Industrie aus 247 Betrieben zusammen, die im Geschäftsjahr 2015 einen Produktionswertrückgang um 0,3 Prozent auf 14,86 Milliarden Euro hinnehmen mußten. Der Mitarbeiterstand hat mit 43.418 Beschäftigten um 0,2 Prozent zugelegt.

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NOe-Wirtschaftspressedient/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 31.05.2016