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20. April 2024

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Geschäftsschädigend

Geschäftsschädigend© Bilderbox.com

Cyber-Kriminalität rangiert in der Gesamtliste der Wirtschaftsverbrechen gegen Unternehmen an zweiter Stelle.

Cyber-Kriminalität macht sich in der Bilanz bemerkbar. Laut einer PwC-Studie „hat eine Handvoll der Befragten (etwa 50 Unternehmen) angegeben, über fünf Millionen US-Dollar verloren zu haben; fast ein Drittel unter ihnen bezifferte Verluste im Zusammenhang mit Cyber-Kriminalität in Höhe von mehr als 100 Millionen US-Dollar.“
PwC hat im Rahmen dieser Studie nicht versucht, die Kosten von Cyber-Angriffen zu schätzen, stattdessen wurden Topmanager persönlich nach ihrer Meinung befragt. Das wichtigste Ergebnis der diesjährigen PwC-Studie ist, dass Cyber-Kriminalität in der Gesamtliste der Wirtschaftsverbrechen gegen Unternehmen nun an zweiter Stelle rangiert. Auf Platz 1 steht der Diebstahl von Geld.
Obwohl sich die Führungskräfte der Hacking- und Cyber-Aktivitäten bewusst sind, reagieren sie unzureichend. So können lediglich 37 Prozent der Befragten auf einen Incident-Response-Plan verweisen.

Sicherheitsstrategie
Überraschend ist auch die mangelnde Einbindung von IT-Führungskräften: Notfallteams bestehen meist aus Mitgliedern der Geschäftsleitung (46 Prozent), Juristen (25 Prozent) und Mitarbeitern der Personalabteilung (14 Prozent). Wenn das notwendige Fachwissen fehlt oder die IT-Abteilung nicht von Anfang an eingebunden ist, ist es nach Einschätzung von PwC sehr gut möglich, dass forensische Informationen außer Acht gelassen werden oder sogar verloren gehen.
Laut PwC erfüllen die Unternehmen grundlegende Anforderungen nicht. Einige der bekannteren Sicherheitslücken waren schlechte Systemkonfigurationen, unzureichende Kontrollen und sonstige „vermeidbare Fehler“.
PwC empfiehlt eine mehrschichtige Cyber-Sicherheitsstrategie, die auch von der Vorstandsetage unterstützt wird, strengere Risikoanalysen und IT-Audits sowie die Einführung effektiver Überwachungsprozesse.
Bei den mehr als 6.000 Befragten handelt es sich vorwiegend um C-Level-Führungskräfte und Leiter von Geschäftsbereichen. Sie kennen die operativen Details des betreffenden Unternehmens in- und auswendig und können die wirtschaftlichen Auswirkungen am besten einschätzen.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 19.04.2016