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24. April 2024

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An der Nulllinie

An der Nulllinie© Bilderbox.com

Niederösterreichs Händler können heuer wieder nicht jubeln.

Der niederösterreichische Handel kann heuer nur auf ein durchwachsenes Zwischenergebnis verweisen. „Seit 2011 bewegen wir uns immer an der Nulllinie“, erklärt Karl Ungersbäck, Spartengeschäftsführer Handel in der Wirtschaftskammer Niederösterreich. „Daran hat auch die Steuerreform nichts geändert. Das Kaufverhalten war in den letzten Jahren grundsätzlich zurückhaltend.“
Die nominelle Umsatzveränderung liegt im niederösterreichischen Handel in den Monaten Jänner bis Mai bei minus 0,2 Prozent. Real liegt diese Veränderung bei minus 0,4 Prozent. Mit diesen Zahlen liegt Niederösterreich geringfügig unter dem Bundesdurchschnitt.

Online besser
Anders sieht die Sache aus, wenn man den Online-Handel in die Betrachtung einbezieht. In den Jahren 2014, 2015 und auch in den ersten Monaten des heurigen Jahres ist er um sechs bis sieben Prozent gewachsen. „Von dieser positiven Entwicklung profitieren etwa zur Hälfte regionale Händler, die Spezialisten sind. Die andere Hälfte fließt in die großen internationalen Konzerne“, erklärt der Handelsexperte.
Im stationären Handel sei es vor allem der Lebensmittelhandel, dem es mit positiven Umsatzentwicklungen sehr gut gehe. Aber auch der Papier- und Buchhandel scheine die Talsohle der letzten Jahre durchschritten zu haben und entwickle sich derzeit positiv.
„Insgesamt gehe ich davon aus, dass auch am Ende des Jahres 2016 der Handel unter dem BIP zu liegen kommen wird“, sagt Ungerböck. Dazu tragen auch die Handelsflächen bei. „Davon haben wir auch in Niederösterreich zu viele“, resümiert Karl Ungersbäck.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 10.08.2016