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19. April 2024

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Vollgas zum Mars

Vollgas zum Mars© piqs.de/bloodykeks

Mit Technologie aus Wiener Neustadt soll es nur mehr 40 Tage zum Mars dauern.

Rund um den Globus suchen Wissenschafter nach technischen Lösungen, wie man Raketentriebwerke im Weltraum schneller und umweltfreundlicher machen kann. Auch an der Fachhochschule Wiener Neustadt (FHWN) hat man sich dieser Forschungsaufgabe mit dem Studiengang „Aerospace Engineering“ und der Forschungstochter FOTEC verschrieben. Sie testen ein neues Antriebssystem – den sogenannten „gepulsten Plasma-Antrieb“. Dieser arbeitet mit ungiftigen Treibstoffen und bringt Satelliten in stabile Umlaufbahnen.

Plasma Antriebe
Es ist ein weltweit aufstrebender Wissenschaftszweig, in dem das Team der FHWN forscht. Denn Weltraumtechniker prophezeien der Entwicklung von gepulsten Plasma-Antrieben und den ihnen artverwandten Magnet-Plasma-Antrieben eine große Zukunft. Bei diesen beschleunigen getaktete Magnetfelder hocherhitztes Plasma und stoßen es mit hoher Geschwindigkeit aus. Das funktioniert ähnlich wie bei einem Ionentriebwerk, entwickelt aber viel mehr Schubkraft. Ist diese Technik einmal ausgereift, wird sie einen Flug zum Mars, der zurzeit rund 200 Tage dauert, auf 40 Tage verkürzen.

172 Millionen Wertschöpfung durch Technopol Wiener Neustadt
Mit der Weltraumforschung und den daraus entwickelten Produkten will auch das Land Niederösterreich „abheben“. Fast 172 Millionen Euro an Wertschöpfung jedes Jahr bringt das auf Raumfahrttechnik spezialisierte Technopol Wiener Neustadt. Das sichert laut Landesrätin Petra Bohuslav rund 1.250 Arbeitsplätze. Viele der in Wiener Neustadt entwickelten Techniken und Komponenten sind in Satelliten und Trägerraketen der NASA und ESA enthalten.

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NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 13.05.2016