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24. April 2024

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Sichere Vernetzung für Industrie 4.0

Sichere Vernetzung für Industrie 4.0piqs.de/steve jurvetson

Industrie 4.0 braucht für Erfolg besseren Schutz vor Cyber-Angriffen, so aktuelle Studie.

Neun von zehn Entscheidern aus Politik und Wirtschaft sehen die IT-Sicherheit als die größte Herausforderung für die flächendeckende Umsetzung von Industrie 4.0. Denn mit Industrie 4.0, also mit der intelligenten Vernetzung von Menschen, Maschinen und Produktionsprozessen, wird das Risiko von Angriffen steigen, ist die große Mehrheit der Führungskräfte (84 Prozent) überzeugt.
Weitere Industrie-4.0-Hausaufgaben sind die flächendeckende Versorgung mit schnellem Internet (80 Prozent) sowie die Einigung auf weltweit einheitliche Standards (81 Prozent). Der Cyber Security Report der Telekom, erstellt vom Institut für Demoskopie Allensbach und dem Centrum für Strategie und Höhere Führung Bodman, erscheint in diesem Jahr zum vierten Mal.
War der Begriff Industrie 4.0 im Jahr 2014 erst 38 Prozent der Unternehmen bekannt, sind es heute schon fast doppelt so viele (74 Prozent). Aber nicht einmal ein Viertel der Entscheider hat sich bereits intensiver mit Industrie 4.0 beschäftigt. Es überrascht, dass trotzdem 92 Prozent die vierte industrielle Revolution als bedeutende Entwicklung für den Wirtschaftsstandort Deutschland werten. Und mehr als die Hälfte betrachten Industrie 4.0 als wichtig für das eigene Unternehmen.

IT-Sicherheit in der Produktion
44 Prozent betrachten sich auch als gut vorbereitet. Allerdings sehen sich die weniger gut vorbereiteten Unternehmen der verarbeitenden Industrie nicht im Wettbewerbsnachteil. „Die produzierende Industrie ist die Branche, die am offensichtlichsten von Industrie-4.0-Lösungen profitieren kann. Zudem gibt es hier schon eine ganze Reihe von konkreten Einsatzfeldern, insbesondere in der Machine-to-Machine-Kommunikation (M2M)“, sagt Anette Bronder, T-Systems.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen der verarbeitenden Industrie hat sich schon mit speziellen IT-Sicherheitskonzepten für den Produktionsbereich gewappnet. 45 Prozent verfügen über Sicherheitslösungen für den Datenaustausch zwischen Produktionssteuerung und Produktion. Das aus gutem Grund: Denn mehr als ein Drittel der deutschen Unternehmen werden nach eigener Aussage mehrmals die Woche oder sogar täglich von Cyberkriminellen angegriffen. „Wir müssen zudem von einer hohen Dunkelziffer ausgehen“, fügt Bronder hinzu. Durchschnittlich dauere es mehr als 220 Tage, bis ein Angriff erkannt wird.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 25.11.2015