Unabhängiges Magazin für Wirtschaft und Bildung

25. April 2024

Search form

Search form

Imperiale Besonderheit

Imperiale Besonderheitpiqs.de/stewart butterfield

Der einmalige Fund einer Garde-Kaserne lässt Carnuntum weiter wachsen. Dabei erweist es sich als Glücksfall, dass die Römerstadt nie überbaut wurde.

Ein weiterer Sensationsfund hat Carnuntum einen weiteren Wachstumsschub gegeben. Nach der Gladiatorenschule, dem Ludus, hat man nun die Kasernen der Garde des Stadthalters entdeckt. Ermöglicht hat diesen Fund die vom Land Niederösterreich mit drei Millionen Euro geförderte Grundlagenforschung „Gesamtprospektion Kernzone Carnuntum“.
Wie Landesrätin Petra Bohuslav erklärt, sei die Fortsetzung der Förderung schon so gut wie fix. Sie erwarte sich ein weiteres Ansteigen der Besucherzahlen im Archäologischen Park Carnuntum und eine touristische Stärkung der gesamten Region.
„Das Steuergeld ist in der Grundlagenforschung in Carnuntum sehr gut angelegt“, sagt Bohuslav. Denn das Bodenradar bringe immer wieder neue Sensationsfunde ans Licht, die Carnuntum international zu einer Besonderheit machen und nicht nur Besucher, sondern auch Forscher aus der ganzen Welt anziehen.

Ausgrabungen weiterer Schätze
Der wissenschaftliche Leiter der Römerstadt Carnuntum, Franz Humer, nennt es einen Glücksfall, dass Carnuntum so gut wie nicht überbaut worden sei und man daher mit dem Bodenradar gute Ergebnisse erzielen könne. Besonders erfreulich sei, dass dieser Fund einer Garde-Kaserne im gesamten Imperium Romanum einmalig sei und Carnuntum wieder in das Zentrum rücke, das es zur Zeit der Römer eingenommener hatte.
Die konsequente Auswertung der Bodenradar-Messungen lässt laut Humer erwarten, dass man damit auch in den nächsten Jahren weitere Schätze wird ans Licht holen können. Einen besonderen Schwerpunkt der Forschung bildet das Leben der einfachen römischen Bevölkerung.
Zuversichtlich blickt auch die Archäologische Kulturpark Niederösterreich Betriebsgesellschaft in die heurige Saison. Die fast schon zur Regel gewordenen neuen Funde schlagen sich in wachsenden Besucherzahlen nieder. Es ist nicht nur der Anteil der Besucher aus dem Ausland angestiegen, sondern auch Stammbesucher kommen öfter, wenn sie von Neuheiten angelockt werden. Für heuer rechnet man mit etwa 165.000 Besuchern.

Links

NOe-Wirtschaftspressedienst/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 05.04.2016