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18. April 2024

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Mann, ärgere dich nicht

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Ärger sieht man primär Männern im Gesicht an, so eine Studie von Wiener Wissenschaftern, die auch die Beeinflussung der Wahrnehmung von Geschlecht und beruflicher Status in Gesichtsausdrücken erforscht.

Männern sieht man Ärger an, Frauen weniger. Das ist das pointierte Fazit einer Studie unter Beteiligung von Wissenschaftern der Webster Vienna Private University. Darin wurde der Einfluss von beruflichem Status und dem Geschlecht auf unsere Wahrnehmung emotionaler Gesichtsausdrücke identifiziert. Interpretiert wurde die durch menschliche Erwartungshaltung beeinflusste Wahrnehmung der sozialen Interaktion von Vorgesetzten und Untergebenen sowie der beiden Geschlechter.

Der Gesichtsausdruck von Chefs
Hintergrund der Studie, die an der Webster Vienna Private University von Marc Méhu am Department of Psychology betreut wurde, ist die Tatsache, dass verschiedene berufliche Führungsstile auch durch Gesichtsausdrücke umgesetzt werden. Doch die Wahrnehmung solcher Führungssignale hängt durchaus von der beruflichen Position und dem Geschlecht ab – und das sowohl beim Sender als auch beim Empfänger dieser Signale.
"Unser Gesicht drückt nicht nur Emotionen aus, sondern ist auch ein wichtiges Steuerungsinstrument für den Umgang mit Mitmenschen. So beeinflusst es in einer Arbeitsplatzumgebung auch das Verhältnis zwischen Vorgesetzten und Untergebenen und wirkt sich so etwa auf Jobzufriedenheit, Arbeitseinsatz oder Krankenstand aus", so Marc Mehu.

Verhältnis von Emotion zu Gestik
Gemeinsam mit seinen Kollegen Patrick A. Stewart von der University of Arkansas und Frank K. Salter von Social Technologies Ltd. untersuchte Méhu den Einfluss von Geschlecht und Hierarchiestatus auf unsere Wahrnehmung ausgesuchter Gesichtsausdrücke.
Die grundsätzliche Frage, die dabei gestellt wurde, war, inwieweit ein bestimmter – bildlich dargestellter – Gesichtsausdruck einer ihm entsprechenden Emotion (Überraschung, Glücklichsein, Traurigkeit, Angst, Ärger, Missfallen) korrekt zugeordnet werden konnte.

red/mich, Economy Ausgabe 999999, 17.07.2015