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29. März 2024

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Keine Experimente beim Thema Geld

Keine Experimente beim Thema Geld© ERSTE_APA

Österreicher vertrauen primär auf ihre Bank und zeigen nur geringes Interesse an Fintechs, so eine aktuelle Umfrage der ERSTEN, die auch aktuelles Anlageverhalten ermittelte.

Nur einer von zehn Österreichern interessiert sich für Apps von Fintechs, so das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Integral-Studie zum Thema Spar- und Anlageformen mit 1.000 ÖsterreicherInnen im Auftrag der Ersten Bank. Durch die neue, europäische Richtlinie PSD2 werden Banken verpflichtet, Drittanbietern wie Fintechs Kundendaten auf deren Wunsch zur Verfügung zu stellen - so diese eine spezielle Finanz-App für ihr Geldleben nutzen wollen. Das Interesse der Österreicher an solchen Finanz-Apps von Fintechs ist jedoch mit 10 Prozent nur marginal.
„Wir sind die besseren Fintechs. Mit über 1,5 Millionen George-Nutzern haben wir einen deutlichen Vorsprung“, meint Thomas Schaufler, Privatkundenvorstand der Erste Bank. „George“ wurde als Innovation im Banking bereits vor drei Jahren in Hinblick auf die Entwicklungen rund um PSD2 konzipiert und soll alle innovativen Elemente vereinen, die in Zeiten von Digitalisierung an modernes und mobiles Banking gestellt werden. Außerdem sei die Plattform so gebaut, dass künftig auch Drittanbieter andocken können, so die ERSTE in einer Aussendung.
„George-User können Services mit echten Mehrwert nutzen ohne sich dabei auf andere Apps oder Plattformen einlassen zu müssen“, betont Schaufler. Aktuell wird gerade der Launch eines Services vorbereitet, wo künftige Lebens-Ereignisse wie etwa ein Autokauf oder ein Jobverlust simuliert werden und dabei wird berechnet, wie sich dadurch die eigene finanzielle Situation entwickelt.
 
Wertpapiere und Immobilien und die Kauflaune junger Menschen
Im Rahmen der Studie wurden auch wieder die Anlagewünsche der Österreicher abgefragt und hier zeigt sich, dass die Sparlust der Österreicher weiter anhält: aktuell planen 84% in den kommenden 12 Monaten eine Geldanlage. Besonders Haushalte mit einem Nettoeinkommen von über 2.000 Euro zeigen sich sparfreudig. 9 von 10 wollen in dem Zeitraum Geld anlegen (92%). Unter den Top 3  Anlageformen bleiben dabei das Sparbuch (62%), der Bausparer (50%) sowie die Lebensversicherung (39%). 
Während die klassischen Sparprodukte ein stabiles Niveau halten, ziehen immer mehr Österreicher eine Investition in Immobilen (19%/+5)  und Wertpapiere (28%/+4) in Erwägung. „Das ist eine erfreuliche Entwicklung“, kommentiert Schaufler diesen Trend. „Ganz Besonders in Zeiten von Niedrigzinsen ist es wichtig, das Vermögen breit zu streuen und auch Wertpapiere in den persönlichen Anlagemix zu integrieren.“ Besonderes Interesse verzeichnen dabei Aktien: jeder Siebte zieht ein Aktieninvestment in Erwägung, vor einem Jahr war es nur jeder Neunte.
Im Schnitt möchten die Österreicher heuer 4.700 Euro zur Seite legen – das sind 1.000 Euro weniger als im Jahr zuvor (-18%). Dies wird auch bei der Planung einer größeren Anschaffung deutlich. Diese steht bei 4 von 10 Österreichern auf der Agenda (37%/+7). Vor allem junge Menschen im Alter von 14-29 Jahren liebäugeln mit dem Kauf von Auto oder Wohnung (44%). Knapp 90% möchten diese Investitionen über eigene Ersparnisse finanzieren, bei 9% greifen Freunde und Verwandte finanziell unter die Arme. Bankkredite kommen bei einer größeren Anschaffung für 8% in Frage. Dabei wird an eine durchschnittliche Summe von 78.800 Euro gedacht (+17%).

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red/cc, Economy Ausgabe Webartikel, 02.02.2018