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29. März 2024

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Weniger Ballast

Weniger Ballast© piqs.de/macrobiene

Ersatzteile aus dem Replikator würden die Logistik einer Raumfahrt erheblich vereinfachen – in Wiener Neustadt arbeitet man daran.

Ein Wiener Neustädter Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, die Weltraumtauglichkeit von Composit-Werkstoffen aus dem 3D-Drucker zu prüfen. Die Aerospace & Advanced Composites GmbH (AAC) ist der einzige gewerbliche Dienstleister für Prüftechnik sowie für Forschung und Entwicklung im Bereich Composit-Werkstoffe in Österreich. Derzeit liegt ein Prüfschwerpunkt auf Teilen aus dem 3D-Drucker.
„Gerade in der Raumfahrt könnten 3D-Drucker künftig benötigte Ersatzteile liefern und so den Replikator des Raumschiffs Enterprise Wirklichkeit werden lassen“, erklärt Geschäftsführer Norbert Gamsjäger. „So könnte man auf Mond- und Marsstationen aus dem Material der Umgebung Werkstoffe und Komponenten selbst erzeugen. Bei einem längeren Raumflug müsste man weniger Ersatzteile mitnehmen, weil man sie ja selber produzieren könnte, und das verringert das Ladegewicht beim Start der Rakete.“

Drucken und Prüfen
Hier arbeitet man intensiv mit der FOTEC Forschungs- und Technologietransfer GmbH zusammen, die ebenfalls in Wiener Neustadt beheimatet ist. Die FOTEC drucke und die AAC prüfe. Neben der Werkstoffprüfung entwickelt die AAC Produkte für die Raumfahrt. Die geprüften und entwickelten Materialien könnten laut Gansjäger aber auch auf der Erde eingesetzt werden.
Die Prüfungsaufträge kommen zu 75 Prozent aus Europa und zu 25 Prozent aus Österreich. Kunden von AAC sind unter anderem die Diamond Aircraft und die F. List GmbH. Mit 25 Mitarbeitern erwirtschaftet die AAC einen durchschnittlichen Jahresumsatz von drei Millionen Euro. Derzeit ist man noch auf der Suche nach Mitarbeitern.

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NOe-Wirtschaftspressedient/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 31.05.2016