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20. April 2024

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Krebstherapie mit geklonten Viren

Krebstherapie mit geklonten Viren© Bilderbox.com

Die Med-Uni Innsbruck bekommt fünftes Christian Doppler-Labor.

Die Medizinische Universität Innsbruck bekommt ein fünftes Christian Doppler-Labor. Das CD-Labor für virale Immuntherapie von Krebs wird in den kommenden sieben Forschungsjahren mit rund 4,7 Millionen Euro (davon 2,35 Millionen von der öffentlichen Hand) gefördert, heißt es in einer Aussendung.
Damit wurden seit 2015 bereits fünf CD-Labore der anwendungsorientierten Grundlagenforschung an der Medizinischen Universität Innsbruck eingerichtet. "Das neue Labor gliedert sich ideal in unseren onkologisch-immunologischen Forschungsschwerpunkt ein", erklärt die Rektorin der Med-Uni Innsbruck, Helga Fritsch.
Für die Behandlung von fortgeschrittenem Krebs habe sich die Immuntherapie als vielversprechend erwiesen, doch nicht alle Patienten würden davon profitieren. Das neue CD-Labor soll an Wegen forschen, einerseits die Wirksamkeit bekannter Krebstherapien mittels onkolytischer, also krebstötender, Viren zu verbessern und andererseits die Reichweite immuntherapeutischer Ansätze durch die Kombination mit der Virustherapie zu vergrößern.

Potente Wirkstoffen der Immuntherapie
Als onkolytisches Virus kommt VSV-GP zum Einsatz. Das aus einer Kombination zweier für den Menschen als harmlos geltender Viren generierte VSV-GP ist vor der vorschnellen Erkennung durch das Immunsystem geschützt. Infiziert dann dieses Virus eine Krebszelle, wird hingegen das Immunsystem aktiviert, was wiederum zur Krebstherapie genutzt werden kann.
"Eine wesentliche Eigenschaft des VSV-GP-Virus ist neben der direkten Zerstörung von infizierten Tumorzellen auch die verstärkende Aktivierung der körpereigenen Tumor-gerichteten Immunantwort zur Zerstörung des Krebses mittels antitumoraler T-Zellen. Durch die Kombination mit Krebsvakzinen oder mit sogenannten Checkpoint-Inhibitoren (CPIs) - sehr potenten Wirkstoffen der Immuntherapie - kann diese Aktivierung noch verstärkt werden", sagt Laborleiter Guido Wollmann.

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 26.05.2017