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20. April 2024

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In der Hitze der Stadt

In der Hitze der Stadtpiqs.de/bikinger

Hitze stellt eine zusätzliche Belastung für ohnehin strapazierte Straßenbeläge dar. Helle Materialien können das Problem mildern.

Neben dem Schwerverkehr belastet auch die Hitze Straßenbeläge. Ein Forschungsprojekt mit dem sperrigen Namen „Optimierter Verkehrsflächenbeton für den innerstädtischen Bereich“ beschäftigte sich mit den Möglichkeiten zur Reduktion der Oberflächentemperaturen von Straßen.

Sechs Versuchsfelder in Wien
Die urbanen Wärmeinseln – sogenannte Heat Islands – sind ein bisher wenig beachtetes Phänomen. Das Projekt von Smart Minerals zielte darauf ab, Baustoffe mit geeigneten Oberflächenhelligkeiten auszuwählen. Da ein kompletter Tausch des gesamten Fahrbahnaufbaus meist nicht sinnvoll ist, wurde auch die White-Topping-Bauweise untersucht. Unter White-Topping versteht man die Einbringen einer dünnen Betonschichte auf eine bestehende Asphaltkonstruktion.
In Wien wurden dafür sechs Versuchsfelder mit Abmessungen von jeweils acht mal acht Metern errichtet. Um die Auswirkungen der unterschiedlichen Oberflächen auf das Erwärmungsverhalten festhalten zu können, erfolgte die Messung der Temperatur an der Oberfläche sowie in unterschiedlichen Tiefenstufen an verschiedenen Zeitpunkten im Jahreszyklus.

Zusatznutzen Sichtbarkeit
Als eines der Ergebnisse zeigten Messungen im August, dass durchwegs die höchsten Oberflächentemperaturen von bis zu 53°C bei einer Gussasphalt- und einer Asphaltfahrbahnoberfläche entstehen, während die Betonoberflächen deutlich geringere Maxima aufwiesen.
Die durchgeführten Versuche ergaben, dass helle Verkehrsflächen die Oberflächentemperatur deutlich reduziert. Außerdem wird auch die Sichtbarkeit von Verkehrsteilnehmern in der Nacht deutlich verbessert.
Als effiziente Sanierungsmethode erwies sich das System White-Topping. Mit dieser Methode werden sowohl die Tragfähigkeit als auch die Helligkeitseigenschaften von urbanen Verkehrsflächen einfach und kostengünstig verbessert.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 22.12.2015