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28. März 2024

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Auf Flughöhe

Auf Flughöhe© piqs.de/kevin dooley

Das AIT war von Anfang an auf Expansion ausgerichtet. Das trägt nun Früchte.

Die österreichische Forschungseinrichtung AIT hat einen langen Weg hinter sich. Nach einer organisatorischen und strategischen Neuausrichtung etablierte man sich als Research and Technology Organisation (RTO) von europäischem Format. Dafür sind vor allem die hohen Investitionen in die Laborinfrastruktur verantwortlich.
Derzeit werden 6,5 Millionen Euro in neue strategische Schwerpunkte und 6 Millionen Euro in die Aufwertung der bestehenden Forschungsinfrastruktur gepumpt. Unter anderem wird das SmartEST-Lab aufgerüstet. Zusätzlich zum bereits sehr gut ausgebauten AC (Wechselstrom)Bereich investiert das AIT im DC (Gleichstrom) Bereich.

International führende Forschungseinrichtung
Durch einen Ausbau des thermischen Energiebereiches mit einem Labor für höhere Temperaturen wird es dem AIT künftig möglich sein, im Bereich der Wärmepumpentechnologie zu arbeiten. Mit einem neuen Batteriemateriallabor erforscht das AIT den industriellen Herstellungsprozess in kleinerem Maßstab auf einer Pilotforschungsanlage zur Entwicklung der Batterie der Zukunft.
Am Standort Ranshofen wird eine Kaltkammer-Druckguss-Maschine für die Entwicklung von komplexen Druckgussteilen für Karosserie- und Leichtbauanwendungen angeschafft. Diese erreicht eine Schließkraft von 1.200 Tonnen. Im Vergleich zur bestehenden Anlage entspricht das einer Steigerung um den Faktor 4 und damit den Zugang in das Geschäftsfeld Strukturbauteile.
„Das AIT hat sich zu einer international anerkannten und wettbewerbsfähigen Forschungseinrichtung entwickelt und seine wissenschaftliche Flughöhe erreicht. Das war nur möglich, da die AIT-Strategie stark auf Expansion ausgerichtet ist“, sagt Hannes Androsch, der Präsident des AIT-Aufsichtsrates.

Komplexitätsforschung
Durch die Gründung des Complexity Science Hub Vienna, in dem das AIT gemeinsam mit IIASA, MedUni Wien, TU Graz, TU Wien und Wirtschaftsuniversität Wien Kooperationspartner ist, hat das AIT mit seinen Partnern einen großen Schritt in Richtung „Wissenschaft des 21. Jahrhunderts“ getan, wie der Physiker Stephen Hawking die Komplexitätsforschung bezeichnet.
„Viele Dinge werden derzeit wissenschaftlich noch nicht verstanden und können daher auch nicht gemanagt werden. Durch die Erkenntnisse aus Big Data werden wir den Lösungen der Zukunft einen großen Schritt näher kommen“, erklärt Androsch. Dabei geht es um so unterschiedliche Themen wie Klimawandel, Finanzmärkte, Naturkatastrophen oder Migration.

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red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.06.2016