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23. April 2024

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Waldorfschüler bei Naturwissenschaften und Lesen besser

Waldorfschüler bei Naturwissenschaften und Lesen besser© Bilderbox.com

Schüler der Waldorfschulen zeigten in PISA-Studien spezifische Stärken und Schwächen.

Die österreichischen Waldorfschüler schneiden bei der PISA-Studie 2015 in Naturwissenschaften und Lesen signifikant besser ab als andere 15- bzw. 16-Jährige, in Mathematik sind ihre Ergebnisse hingegen schlechter. Das zeigt eine Sonderauswertung durch das Bildungsforschungsinstitut (Bifie). Für die Analyse wurden in einer Vollerhebung die Ergebnisse von 149 Schülern der bundesweit zehn Waldorfschulen mit dem Österreich-Schnitt verglichen. Die untersuchte Gruppe ist dabei speziell: Waldorfschüler sind deutlich öfter Akademikerkinder, ihre Eltern haben außerdem einen deutlich höheren beruflichen Status.

Kompakter
Die Ergebnisse der Sonderauswertung im Detail: In den Naturwissenschaften, dem Schwerpunktthema von PISA 2015, liegen die Kompetenzen der Waldorfschüler um sieben Punkte über dem Österreich-Schnitt. In Lesen haben sie acht Punkte Vorsprung, in Mathematik liegen sie hingegen acht Punkte zurück. Dass die Waldorfschüler trotz der vielen Akademikerkinder nicht noch besser abschneiden, liegt laut Angelika Lütgenhorst vom Waldorfbund an der speziellen Ausrichtung der Schulen.
An den Waldorfschulen gibt es sowohl weniger Risiko- als auch Spitzenschüler: Im Österreich-Schnitt können 31 Prozent in allen drei Bereichen (Lesen, Mathematik, Naturwissenschaften) nicht einmal die einfachsten Aufgaben lösen, an den Waldorfschulen sind es 23 Prozent. Gleichzeitig liefern österreichweit 15 Prozent besonders gute Ergebnisse in allen drei Kategorien, unter Waldorfschülern sind es nur acht. Für Lütkenhorst ist es erfreulich, dass die Waldorfschüler wie schon in den vergangenen Jahren in Naturwissenschaften und Lesen bessere Ergebnisse erreichen konnten als im Österreich-Schnitt. In Mathematik, wo die Resultate seit 2006 schlechter ausfallen als im Österreich-Schnitt, sieht sie "Reflexionsbedarf".

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APA-Science/red/stem, Economy Ausgabe Webartikel, 28.04.2017